Die Art Basel ist die wichtigste internationale Messe für zeitgenössische Kunst, und die Ausgabe in Basel ihr Heimspiel. 289 Galerien aus 42 Ländern präsentieren 2025 in den großzügigen Hallen der Messe Basel Werke von über 4000 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Das Spektrum reicht von atelierfrischen Produktionen bis zu hochkarätigen Klassikern.
Die Lage auf dem Kunstmarkt war zuletzt durchwachsen, aber Messechefin Maike Cruse zeigt sich im Interview mit Monopol optimistisch: "Die Zahlen zeigen auch, dass es viele neue, junge Käufer gibt. Wir erleben, dass viele Galerien aktiv daran arbeiten, neue Käuferschichten zu erreichen, und sich stärker auf persönliche Begegnungen konzentrieren – etwa über Kunstmessen. Unabhängig von der jeweiligen Marktlage ist es unser Ziel als Art Basel, ihnen dafür die beste Plattform zu bieten und durch ein erstklassiges Programm Kunstschaffende mit Sammlerinnen und Sammlern aus der ganzen Welt in Verbindung zu bringen."
Neu auf der Art Basel 2025: Der Sektor "Premiere"
Als neue Abteilung der Art Basel 2025 hat Cruse in diesem Jahr den Sektor "Premiere" eingeführt: "Der Sektor zielt auf jüngere Galerien, deren Künstler aber wiederum zu etabliert sind für die 'Statements' als Nachwuchsplattform. 'Premiere' schließt diese Lücke und versammelt Werke der letzten fünf Jahre von bis zu drei Kunstschaffenden. Die Londoner Galerie Edel Assanti widmet dem afroamerikanischen Bildhauer Lonnie Holley eine Solo-Booth, Jacky Strenz aus Frankfurt zeigt eine Soloschau der 2023 verstorbenen Bildhauerin Lin May Saeed, LC Queisser aus Tiflis präsentiert eine Gruppenschau mit Tolia Astakhishvili, Ketuta Alexi-Meskhishvili und Simon Lässig."
Neu sind auch die Art Basel Awards: "Mit dieser in neun Kategorien vergebenen Auszeichnung feiern wir Künstlerinnen und Künstler, aber auch Kuratorinnen und Institutionen, Studiomanager oder kulturelle Innovatoren, die die Zukunft der zeitgenössischen Kunst gestalten und teilweise im Hintergrund agieren. Die 36 Nominierten werden in Basel auf dem 'Awards Summit' vorgestellt, im Dezember auf der Art Basel Miami Beach werden dann die Gewinner prämiert", so Cruse.
Art Basel Unlimited: Spektakuläre Großinstallationen
Spektakulär wird sicher die "Unlimited", der Sektor für die Großinstallationen, die den Rahmen der normalen Messekoje sprengen. Die von Giovanni Carmine kuratierte Ausstellung umfasst Neuproduktionen ebenso wie selten gezeigte Klassiker. Und sie verschafft Basel in diesem Jahr sogar den allerersten Metro-Eingang der Stadt. Martin Kippenberger kam vor über 30 Jahren auf die Idee, ein weltumspannendes fiktives U-Bahn-Netz zu errichten. Die Gagosian Gallery bringt das "METRO-Net"-Projekt jetzt an den Rhein.
Ein weiterer kunsthistorischer Höhepunkt auf der "Unlimited" der Art Basel ist "Sexual Pleasure" aus dem Jahr 1998, ein wandfüllendes, an Scrabble erinnerndes "Wortgemälde" der US-Künstlerin Mira Schor, das die Üppigkeit von Farbe und Malerei mit der postmodernen Kritik an der visuellen Lust durchkreuzworträtselt und von Marcelle Alix präsentiert wird. Das Kunstwerk mit der wohl längsten Produktionsdauer auf dieser Art Basel dürfte schließlich Joep van Lieshouts "The Voyage – A March to Utopia" sein. Seit vier Jahrzehnten arbeitet der Niederländer an der großformatigen Installation über die Suche der Menschheit nach Glück und Freiheit. Eine surreale Prozession miteinander verbundener Objekte – zusammengeschusterte Maschinen, Schaufensterpuppen mit Prothesen, ein Kosmonautenanzug, eine Toilette auf einem Handwagen und vieles mehr an Expeditionsausrüstung – symbolisiert den Kreislauf des Lebens zwischen Utopie und Dystopie. Präsentiert wird "The Voyage" von der Galerie Krinzinger.
"Parcours" sorgt dieses Jahr für Entdeckungen
Außerhalb des Messegeländes bespielt die Art Basel mit der Sektion "Parcours" die Stadt. Der Fokus liege auf "künstlerischen Projekten, die die verschwommenen Grenzen zwischen Natur und Künstlichkeit, Original und Wiederholung sowie Gewohnheiten und Unterbrechungen durch das Unerwartete untersuchen", so erklärt es "Parcours"-Kuratorin Stefanie Hessler im Interview.
Als eine von 21 Positionen hat sie dazu die 2014 verstorbene Elaine Sturtevant ausgewählt, eine Künstlerin, die sich wie kaum eine andere dem Kopieren und der Aneignung gewidmet hat. Und Thomas Bayrle, der seit den späten 1960er-Jahren aus seinen "Superformen" Raster aus piktogrammartigen Abbildungen zusammensetzt. 1968 hat er damit erstmals eine limitierte Edition von Regenmänteln überzogen. Jetzt gibt es wieder eine solche zu kaufen – im Kaufhaus Manor am Claraplatz.
Schon im vergangenen Jahr verlegten Messechefin Maike Cruse und Stefanie Hessler den Kunstspaziergang der Art Basel von der Altstadt ins Kleinbasler Gewimmel, in die geschäftige Clarastrasse, auf die zentrale Achse zwischen Messe, Rhein und der anderen Seite des Flusses. Für manche Arbeiten muss man wie bei Bayrle Ladenlokale oder andere Gebäude betreten. Andere begegnen einem schon direkt draußen auf dem Trottoir. Oder in der Unterführung, wo nicht nur eine Videoarbeit Sturtevants projiziert wird, sondern auch Marianna Simnett zwei Videoskulpturen in der Form mobiler Imbissbuden aufstellt.
Katharina Grosse verwandelt den Messeplatz in ein Gesamtkunstwerk
Ein weiteres Highlight im öffentlichen Raum wird Katharina Grosses Gestaltung des Messeplatzes. Die deutsche Künstlerin wird den gesamten Platz vor der Messehalle mit ihrer charakteristischen Sprühtechnik in Farbe tauchen und dabei auch die umliegende Architektur und die Fassade der Messe mit einbeziehen. Diese Großinstallation für die Art Basel wird eines ihrer größten Werke werden.
Die Arbeiten im Außenraum, so sagt sie im Monopol-Interview, produzieren im Vergleich mit den Arbeiten im Museum eine größere Reibung, und man sei emotional noch stärker involviert. "Draußen kann ich noch viel mehr die Erfahrung machen, wie schwer so ein Bild überlebt, in seiner Zartheit oder in diesem fast extravaganten, großzügigen Aufflammen, da es nur für sieben Tage existiert", so Grosse.
Was kostet der Eintritt auf der Art Basel?
Wer die Messe besuchen möchte, kann aus verschiedenen Ticketkategorien wählen, die sich sowohl an Gelegenheitsbesucher als auch an Kunstprofis richten. Das reguläre Tagesticket kostet 69 Schweizer Franken, was etwa 73,99 Euro entspricht, und berechtigt zum Eintritt an einem beliebigen Messetag von 11 bis 19 Uhr. ). Das Wochenendticket – gültig für Samstag und Sonntag – liegt bei 120 Franken (etwa 124 Euro). Wer die Messe an mehreren Tagen erleben möchte, kann eine Dauerkarte für alle vier Tage erwerben, die mit 250 Schweizer Franken (etwa 268 Euro) zu Buche schlägt. Für Studierende, Senioren sowie Einwohner von Basel-Stadt, Riehen und Bettingen gibt es ein ermäßigtes Ticket zum Preis von 58 Schweizer Franken, also rund 62,21 Euro, gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises.
Wer die Messe in exklusiver Atmosphäre erleben möchte, kann ein Vernissage-Ticket erwerben, das für 210 Schweizer Franken (rund 225 Euro) den Zugang zu den Previews und zur Vernissage am 18. Juni bietet, noch bevor die Messe offiziell öffnet. Außerdem stehen weitere Premium-Angebote für Preisen von 750 bis 1990 Franken zur Verfügung.
Kinder unter zwölf Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen mit gültigem Ticket freien Eintritt. Zusätzlich bietet die Schweizer Bahn (SBB) einen Rabatt von 10 Prozent auf den Eintrittspreis für alle, die mit dem Zug zur Messe anreisen.
Die Tickets können bequem online über die offizielle Website der Art Basel gekauft werden, wobei eine frühzeitige Buchung empfohlen wird. Viele Eintrittskarten beinhalten zudem die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Basel am jeweiligen Besuchstag.