Auf dem Prüfstand: Art Basel / Miami Beach

Im Oktober veröffentlichte Le Monde einen Artikel über den Zusammenbruch des amerikanischen Bankensystems. Die Überschrift: „Der Fall der Amerika AG“. Folgt nun die Pleite der Art Basel/Miami Beach? Viele sagen ein mageres Jahr voraus und verweisen auf die Londoner Frieze und die Pariser Fiac, deren Bilanzen eher durchwachsen waren, genau wie die Londoner Auktionen, die einen Rück­gang von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen mussten. Marc Spiegler, Kodirektor der Art Basel/Miami Beach, versucht sich in Optimismus: „Sieben Tage nach einer ökonomisch schwierigen Woche wurden bei den Auktionen in London immerhin 130 Millionen Dollar umgesetzt. Vor fünf Jahren hätte man eine solche Summe noch für ein Wunder gehalten.“


Obwohl einige Händler bereits ihre Teilnahme an der Armory Show im März zurückgezogen haben – nach Miami kommen sie, mit Ausnahme von Rivington Arms, alle. Wer riskiert schon seinen Stand bei der Muttermesse Art Basel, indem er Miami auslässt! Die meisten Aussteller wissen, dass sie ihre Erwartungen nach unten schrauben müssen, und akzeptieren den New Deal: „Früher war innerhalb von zwei Stunden alles weg, heute ist es ein Erfolg, wenn man am Ende der Messe zehn Arbeiten verkauft hat“, sagt Lisa Spellman, Direktorin der 303 Gallery in New York. Sicher ist wohl, dass es zwischen dem 4. und dem 7. Dezember in Miami weniger Partys geben wird. „Jetzt dekadent zu feiern wäre anstößig“, meint Bellatrix Hubert, Direktorin von David Zwirner. „Den Leuten steht der Sinn nach diskreteren, intimeren Anlässen.“