Hilfsorganisation aus Regensburg

Ausrangiertes Seenotretter-Schiff "Sea-Eye" im Museumshafen Harburg

 Der Kutter "Sea-Eye" des Vereins Sea-Eye 2016 beim Aufbruch in Rostock in Richtung Mittelmeer
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Der Kutter "Sea-Eye" des Vereins Sea-Eye 2016 beim Aufbruch in Rostock in Richtung Mittelmeer

Etwa 12 000 Menschen haben dem alten DDR-Fischkutter wahrscheinlich ihr Leben zu verdanken. Nun ist das 60 Jahre alte Schiff, das zuletzt als "Sea-Eye" zur Seenotrettung im Mittelmeer unterwegs war, ein Museumsstück

Das Rettungsschiff der gleichnamigen Hilfsorganisation aus Regensburg wird von Montagabend an in Hamburg im Museumshafen Harburg zu sehen sein. Interessierte können fast alle Ecken des ausrangierten Seenotretters unter die Lupe nehmen. "Man wird alles sehen können. Nur vor dem Maschinenraum werden wir aus Sicherheitsgründen eine Kette oder etwas ähnliches anbringen", sagte Hans-Peter Buschheuer vom Verein zur Erhaltung der Sea-Eye am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

An Bord des 26 Meter langen Schiffes informieren Tafeln etwa über die provisorische Krankenstation und die Arbeit auf der Brücke. Die "Sea-Eye" solle als Informations- und Erinnerungsstätte rund um die Arbeit der Seenotretter und die Situation der flüchtenden Menschen auf dem Mittelmeer dienen, so Buschheuer weiter. Im Museumshafen liegt derzeit rund ein halbes Dutzend weitere historische Schiffe von Privatleuten.

Die "Sea Eye" sei aber nicht nur mit Blick auf die Flüchtlingskrise ein Zeitzeuge. Auch für Schiffsinteressierte sei der Kutter eine Seltenheit, sagt Buschheuer. "Für die an Maritimem Interessierten ist es natürlich ein spannender Technik-Oldtimer aus DDR-Zeiten." Die "Sea-Eye" war zu DDR-Zeiten und bis Ende 2014 als Fischkutter "Sternhai" von Sassnitz (Rügen) aus auf den Weltmeeren unterwegs.

Schließlich habe der Regensburger Verein das Schiff einem Fischer abgekauft und es für den Einsatz im Mittelmeer ausgestattet. Dort war es zweieinhalb Jahre im Einsatz. Mittlerweile nutzen die bayerischen Seenotretter das Rettungsschiff "Alan Kurdi", um im Mittelmeer flüchtende Menschen aus dem Wasser zu retten.