Chicago

Barbara Kruger zeigt Videoprojektion auf riesiger Fassade

Für wen machen wir das eigentlich? Die US-Künstlerin Barbara Kruger stellt mit ihrer Lichtinstallation an einer Gebäudefassade in Chicago provokante Fragen

In dem für sie typischen Stil, weiße Schrift auf rotem Untergrund sowie kurz und knapp aber präzise formuliert, stellt die US-Künstlerin Barbara Kruger (geboren 1945) in einer neuen digitalen Installation provokante Fragen. Und das diesmal in besonders großem Format, denn ihre Videoprojektion füllt die Fassade eines ganzen Gebäudes in Chicago. 

Die Künstlerin ist dafür bekannt, vornehmlich die westliche Gesellschaft mit scharfem Auge zu beobachten und kommerzkritische, feministische und politische Themen in ihrer Kunst aufzugreifen und zu hinterfragen. Dabei setzt sie meistens auf eine Kombination aus Fotos und Text in Form von akzentuierten Slogans. Mit den Fragen "Wessen Hoffnungen?", "Wessen Ängste?", "Wessen Lachen?", "Wessen Tränen?", "Wessen Werte?", "Wessen Gerechtigkeit?" greift sie gegenwärtige Debatten auf, die auch Kulturinstitutionen umtreiben. Für wen ist Kunst eigentlich zugänglich, wer wird gehört, wessen Gefühle werden ernstgenommen? 

Das leuchtende Werk "Untitled (Questions)" ist noch bis zum 25. November bei Art on theMart zu sehen, einer Initiative des Kultur- und Wirtschaftszentrums theMart, bei dem digitale Kunstprojektionen großformatig an die gut 10.000 Quadratmeter messende Fassade des Gebäudes im Stadtviertel River North geworfen werden. Noch diese Woche läuft das Video jeden Abend um 19:30 Uhr und direkt im Anschluss um 20 Uhr ein zweites Mal.

Parallel dazu gibt das kollaborierende Art Insitute Chicago mit der Ausstellung "Thinking of You. I mean Me. I mean You" einen umfassenden Einblick in die Arbeit Barbara Krugers aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Die Ausstellung läuft noch bis zum 24. Januar.