Beitrag für Architekturbiennale

Vom Todesstreifen zum freien Raum

28 Projekte für 28 Jahre seit dem Mauerfall - der deutsche Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig befasst sich mit der Geschichte von deutscher Teilung und Heilung

Gezeigt werden solle die städtebauliche Entwicklung auf dem früheren Todesstreifen, dem einst "beispiellosen Leerraum", betonten die Kuratoren am Montag in Berlin. Es sind die frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, und das Berliner Büro Graft mit den Architekten Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit.

Bei der Präsentation ihrer Vorstellungen für die Ausstellung "Unbuilding Walls" betonten sie, es gehe auch um heutige Grenzmauern, Abgrenzung sowie die Mauer in den Köpfen. Neben Fotos, Modellen und Texten sind demnach auch Interviews zum Leben mit Mauern geplant. Die 16. Architekturbiennale ist vom 26. Mai bis zum 25. November geplant.

Die Kuratoren haben für die Vorstellung den Tag gewählt, an dem die Mauer so lange weg ist, wie sie stand. In der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße betonte Bau-Staatssekretär Gunther Adler, das einstige Mauer-Niemandsland sei heute vielen zu wenig präsent. Doch die Mauer-Erinnerung sollte sich nicht nur an Touristen richten. Erinnerung sei wichtig für das Wohlfühlen an einem Ort. Das Bundesbauministerium hatte das Kuratorenteam ausgewählt.

Als Projektbeispiele wurden der künftige Medien-Campus des Axel Springer Verlags auf dem früheren Todesstreifen zwischen Kreuzberg und Mitte, der einstige Grenzkontrollpunkt Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße mit einem "Sammelsurium aus Erinnerungsfragmenten", der Europa-Radweg entlang des einst Eisernen Vorhangs sowie ein geschleiftes Dorf im heutigen Sachsen-Anhalt genannt.

Die Kuratoren der Ausstellung "Unbuilding Walls", Lars Krückeberg, Marianne Birthler, Wolfram Putz und Thomas Willemeit (v.l.n.r.)