Raubkunst

Pariser Museum zeigt zum letzten Mal Benin-Werke vor Restitution

Vor der Rückkehr in ihr Herkunftsland Benin stellt das Pariser Museum für außereuropäische Kunst Quai Branly – Jacques Chirac zum letzten Mal die 26 Werke aus den königlichen Schätzen von Abomey aus

Die Artefakte, darunter Statuen, Schmuck, Zepter und ein Thron, hat die französische Armee nach den blutigen Kämpfen im Jahr 1892 im Zuge der Eroberung des westafrikanischen Landes nach Frankreich gebracht. Die Artefakte sind vom 26. bis 31. Oktober anlässlich einer Veranstaltungswoche zu sehen, die der Kunst, Kultur und den Traditionen Benins gewidmet ist.

Der westafrikanische Staat, der 1960 unabhängig wurde, kämpft seit Jahren für die Rückgabe der Werke. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron löst ein Versprechen aus dem Jahr 2018 ein, die geraubten Objekte zurückzugeben. Wann genau die Werke in ihr Herkunftsland zurückkehren, steht noch nicht fest. Anfang November soll ein Vertrag unterschrieben werden.

Schätzungen zufolge verfügt Europa über 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes. Allein in den Sammlungen des Pariser Musée Quai Branly befinden sich rund 70 000 Kunstwerke aus Subsahara-Afrika. Vor dem Hintergrund der seit einigen Jahren anhaltenden Debatte um Rückgabe von kolonialem Raubgut will auch Deutschland im Laufe des nächsten Jahres mit Eigentumsübertragungen beginnen.