Das ist mehr, als bei den Ausgaben vor Beginn der Corona-Pandemie. Die 12. Berlin Biennale fokussierte auf dekoloniale Fragen. Kuratiert wurde sie vom Künstler Kader Attia, der dazu ein fünfköpfiges künstlerisches Team aus Kuratorinnen und Wissenschaftlern um sich versammelt hatte: Ana Teixeira Pinto, Đỗ Tường Linh, Marie Hélène Pereira, Noam Segal und Rasha Salti. An sechs Ausstellungsorten – den beiden Standorten der Akademie der Künste, dem Projekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt, dem Museum Hamburger Bahnhof, dem KW Institute for Contemporary Art sowie der ehemaligen Stasi-Zentrale – wurden mehr als 200 Kunstwerke gezeigt.
Überschattet wurde die Biennale vom Streit um eine Arbeit im Hamburger Bahnhof: Biennale-Teilnehmer protestierten gegen ein Werk des französischen Künstlers Jean-Jacques Lebel mit Folterszenen aus dem Gefängnis Abu Ghraib im Irak. Einige Werke wurden daraufhin neu positioniert und zum Teil von den Künstlern abgezogen.