Nach Arbeitsgerichts-Entscheidung

Berliner Bauakademie: Designierter Direktor weist Vorwürfe zurück

 Florian Pronold (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, bei einer Pressekonferenz
Foto: dpa

Florian Pronold (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, bei einer Pressekonferenz

Die Berufung des SPD-Politikers Florian Pronold an die Spitze der Berliner Bauakademie liegt vorläufig auf Eis

Das zuständige Bundesinnenministerium erklärte am Mittwoch, dass es die Entscheidung des Berliner Arbeitsgerichts gegen die Besetzung des Direktorenpostens prüfen wolle. Dagegen kann Berufung eingelegt werden. Am 23. Januar will das Gericht eine zweite Klage eines anderen Mitbewerbers erörtern.

Pronold setzte sich unterdessen gegen die Kritik an seiner Ernennung zur Wehr. Die Findungskommission der Bundesstiftung Bauakademie habe sich einstimmig für ihn entschieden, sagte Pronold der "Passauer Neuen Presse" und dem "Tagesspiegel" (beide Mittwoch). Mit dem Thema Bauen habe er sich mehr als zehn Jahre beschäftigt. Bei der Akademie gehe es auch nicht um ein Architekturzentrum, sondern um Fragen wie Bauen, Stadtentwicklung und Ingenieurskunst.

Gleichzeitig wies Pronold Vorwürfe zurück, er habe als für Bau- und Stadtentwicklung zuständiger Staatssekretär im Umweltministerium seinerzeit Einfluss auf die Gründung der Stiftung und die Suche nach einem Direktor gehabt. Die Zuständigkeit liege seit März 2018 bei Horst Seehofers (CSU) Innenministerium - seitdem habe er keine Verantwortung mehr dafür.

Der 47-jährige Politiker aus Bayern soll die vom preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) gegründete Akademie wiederbeleben. Gegen seine Ernennung hatten Architekten und Museumsfachleute protestiert. Pronold sei für das Amt nicht qualifiziert, dem Auswahlverfahren habe es an Transparenz gefehlt. Damit werde eine Chance vergeben, die Bauakademie als Architekturzentrum mit internationaler Ausstrahlung zu etablieren.