Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Berliner Museumsdirektoren nach Stiftungsrat zuversichtlich

Die Direktoren der Staatlichen Museen in Berlin wollen die Handlungsfähigkeit ihrer Häuser bewahren. Im Reformprozess bei der vielkritisierten Stiftung Preußischer Kulturbesitz sollen sie aktiv mit einbezogen werden

Nach heftiger Kritik an Berlins Staatlichen Museen und der zuständigen Stiftung Preußischer Kulturbesitz zeigen sich die betroffenen Museumsdirektoren zuversichtlich. Während einer Sondersitzung des von Bund und Ländern besetzten Stiftungsrates von Deutschlands wichtigster Kulturinstitution bestand am Mittwoch Einigkeit, dass die Handlungsfähigkeit der Museen bewahrt werden soll, wie die dpa am Rande der Sitzung in Berlin aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Mit Blick auf den anstehenden Reformprozess wurde von großer Zuversicht gesprochen. Eine Delegation der Direktoren war vom Stiftungsrat angehört worden. Nach den Angaben soll Einigkeit geherrscht haben über die Analyse durch den Wissenschaftsrat.

Das ebenfalls von Bund und Ländern getragene Gremium hatte für Stiftung und Museen konstatiert, die Dachkonstruktion schränke die Entwicklung der Einrichtungen ein. Grunde dafür seien "tief gestaffelte Hierarchien und unklare Entscheidungsprozesse". Mit den Sammlungen von Weltrang, die für internationales Publikum von höchstem Interesse seien, werde das Potenzial nicht hinreichend ausgeschöpft. Als Ursache sieht der Wissenschaftsrat strukturelle Rahmenbedingungen und nicht ausreichende finanzielle Ausstattung.

Nach Vorlage der Analyse hatten die betroffenen Museumsdirektoren mehr Eigenverantwortung eingefordert. "Die langwierigen und intransparenten Prozesse in einer tiefgestaffelten Hierarchie verhindern ein schnelles Eingehen auf aktuelle Fragestellungen und Wünsche des Publikums oder die Initialisierung neuer Forschungsvorhaben", hieß in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Ein Weniger an Strukturen führt hier eindeutig zu einem Mehr an Handlungsfähigkeit. Das wäre dann auch mit einem Mehr an Verantwortlichkeit verbunden."

Im Reformprozess wollen die Museumsdirektoren aktiv einbezogen werden. Dazu gab es am Mittwoch zunächst keine Angaben.

Die Staatlichen Museen Berlin umfassen 15 Sammlungen mit 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten. Der Wissenschaftsrat hatte eine Gliederung der Stiftung mit rund 2000 Mitarbeitern in vier Organisationen vorgeschlagen: Museen mit Musikforschung in Trägerschaft nur noch von Bund und Land Berlin, Staatsbibliothek, Staatsarchiv und Ibero-Amerikanische Institut jeweils selbstständig ganz beim Bund.