Gedenken: "Porajmos" bedeutet auf Romani so viel wie "das Verschlingen". Parallel zu dem der "Shoah" ist es der in Deutschland geläufigste Begriff für den Völkermord der Nationalsozialisten an mehreren Hunderttausend Sinti, Sintizze, Roma und Romnja. Vor 80 Jahren, am 16. Dezember 1942, ordnete Heinrich Himmler ihre familienweise Deportation an. Allein in Ausschwitz-Birkenau waren knapp 23.000 Personen inhaftiert, die diesen Bevölkerungsgruppen zugeordnet wurden, über 90 Prozent von ihnen wurden dort ermordet. Im Gedenken an die Gräueltaten fanden diese Woche mehrere Veranstaltungen statt, Politikerinnen und Politiker, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Familienmitglieder und Nachfahren der Opfer trafen sich an Mahnmälern ein. Kulturstaatsministerin Claudia Roth besuchte am Donnerstag die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen und erinnerte daran, dass die Opfer des Porajmos lange, und zum Teil bis heute, im Kontext des Gedenkens zu wenig Raum bekamen: "Sie müssen endlich einen festen Platz in unserer Erinnerungskultur und -politik haben.“ Noch bis 1963 wurden den Hinterbliebenen Entschädigungszahlungen verweigert. Gadjé-Rassismus, also die Diskriminierung von Sinti, Sintizze, Roma und Romnja, ist auch in Deutschland nach wie vor ein Problem, hinzu kommen bürokratische Hürden und strukturelle Benachteiligung jener Gruppen. Auch daran wird diese Woche erinnert.