Debatte

Bund-Länder-Position zum kolonialen Erbe angekündigt

Bund und Länder werden nach den Worten von Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda bis März eine gemeinsame Position zum Umgang mit kolonialem Erbe vorlegen

Dies kündigte Brosda in einem Interview von "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag) an.

Brosda ist Gründungsvorsitzender der neuen Fachkonferenz der für Kultur zuständigen Länderminister unter dem Dach der Kultusministerkonferenz. "Den Anfang macht eine Arbeitsgruppe von Ländern und Bund zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes und zum Umgang mit kolonial belastetem Sammlungsgut in unseren Museen", sagte er zum Arbeitsprogramm des neuen Gremiums, das im Herbst beschlossen wurde.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte sich kürzlich dafür ausgesprochen, offensiver über die Rückgabe geraubter Kulturgüter an die Herkunftsvölker nachzudenken. Die Diskussion hatte auch in Deutschland Fahrt aufgenommen, nachdem Experten in einem Bericht für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron vorgeschlagen hatten, praktisch alle aus der Kolonialzeit stammenden Kunstwerke an die Herkunftsländer in Afrika zurückzugeben. "Frankreich zeigt uns gerade, wie man da vorgehen kann, und Deutschland darf bei diesem Thema nicht abseits stehen", forderte Brosda in den Stuttgarter Blättern.