"Deep Web" in Berlin

Gefangen im Lichtnetz

Die Installation "Deep Web" von Christopher Bauder und Robert Henke im Kraftwerk Berlin will digitale Netzwerke erfahrbar machen 

Unzählige Lichtstrahlen durchziehen den dunklen Raum. Hell leuchtende Kugeln, hoch über den Köpfen der Besucher, scheinen die Strahlen zu brechen: Im alten Industriebau Kraftwerk Berlin ist die bewegliche Lichtinstallation "Deep Web" zu sehen. Die Ausstellung besteht aus 175 motorisierten Kugeln, die von einem Lasersystem beleuchtet werden. Synchron zu elektronischer Musik bewegen sie sich an Seilwinden in mehreren Metern Höhe.

Das Werk ist eine Koproduktion des Lichtkünstlers Christopher Bauder und des Komponisten Robert Henke. "Der Raum, den die Installation erschafft, besteht nur aus Licht - und ist dennoch reell erfahrbar", so beschreiben die Künstler das Werk. Die Lichtlinien und Reflexionspunkte seien als Analogie zu digitalen Netzwerken zu verstehen - ähnlich dem sogenannten Deep Web, einem Teil des World Wide Web, der mit gängigen Suchmaschinen nicht zu finden ist.

Bereits im Jahr 2016 war die Installation für kurze Zeit in Berlin und Lyon öffentlich zugänglich gewesen. Nun ist sie bis zum 23. August im Kraftwerk Berlin zu sehen. In dem 7000 Quadratmeter großen Betonbau finden heute Kulturveranstaltungen und Ausstellungen statt. Einen Teil des Gebäudes nutzt der Techno-Club "Tresor".