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Der Heimat eng verbunden – Künstler und ihre Häuser in Rheinland und Westfalen

Das Leben des Malers Otto Pankok war geprägt von tiefem Humanismus. Seine Darstellung von Christus, der ein Gewehr zerbricht, wurde in den 1980er Jahren zum Symbol der Friedensbewegung

Diese sowie rund 12.000 weitere Arbeiten aus dem künstlerischen Nachlass des Malers werden demnächst im eigens errichteten Otto Pankok Museum im niederrheinischen Hünxe bewahrt. Nach umfangreichen Umbauarbeiten wird sein Werk dort ab 2020 auch in wechselnden Ausstellungen präsentiert. In direkter Nachbarschaft des Wohnhauses der Künstlerfamilie Pankok auf dem Hof "Gut Esselt". Wie viele seiner Kollegen aus dem Rheinland und Westfalen, die teils zu internationalem Ruhm gelangten, blieb auch Otto Pankok seiner ländlichen Heimat stets eng verbunden, ließ sich von der idyllischen Landschaft des Niederrheins inspirieren und suchte Ruhe in der Natur.

Heute führt ein LandschaftsMalerWeg von der idyllisch eingebetteten Hofanlage direkt am Flussufer der Issel durch den angrenzenden Wald und die üppig blühenden Streuobst- und Wildblumenwiesen, die der Maler einst selbst anpflanzte. Besucher finden hier wunderschöne Motive, um sich auch selbst als Landschaftsmaler zu versuchen.

Die Natur steht Modell

Auch für Barend Cornelis Koekkoek war die Natur die wichtigste Inspirationsquelle. Vom Atelierturm "Belvédère" seines Wohnpalais‘ blickte der Maler, der sich gern als "Prinz der Landschaftsmaler" bezeichnen ließ, über die angrenzenden Parkanlagen und die niederrheinische Landschaft rund um "Bad Cleve". Hier fand er reizvolle Motive für seine idyllischen Kompositionen. Zu sehen sind diese im B.C. Koekkoek-Haus, dem 1848 im Stil der italienischen Renaissance errichteten Künstlerpalais, das seit 1997 ein Spezialmuseum für niederländische Malerei der Romantik beheimatet.

Leben und Werk des Malers Peter August Böckstiegel kommen Besucher im westfälischen Werther auf die Spur. Über den Böckstiegel-Pfad mit 17 ausgeschilderten Stationen gelangen sie zum neuen Museum Peter August Böckstiegel, das pünktlich zum 129. Geburtstag des Expressionisten im Jahr 2018 direkt neben dem bäuerlichen Anwesen seiner Eltern, dem so genannten "roten Haus", eröffnet wurde. 1.300 Arbeiten aus dem Nachlass der Familie, die der Öffentlichkeit lange verborgen blieben, werden nun hier präsentiert. Inmitten des Ravensberger Hügellandes am Nordrand des Teutoburger Waldes, das der Künstler selbst so liebte.

Zwei Ausnahmekünstler des 20. Jahrhunderts

Neben Böckstiegel gilt vor allem Wilhelm Morgner als der bedeutendste Expressionist Westfalens. Obwohl bereits im Alter von 26 Jahren im Ersten Weltkrieg gefallen, finden sich in seinem künstlerischen Nachlass mehr als 200 Gemälde und über 2.000 Zeichnungen. Seine Heimatstadt Soest am Nordrand des Sauerlandes setzte ihrem bekannten Sohn deshalb bereits 1962 ein Denkmal und eröffnete im Herzen der malerischen Altstadt das Museum Wilhelm Morgner, das nach umfangreichen Umbauarbeiten jetzt in neuem Glanz erstrahlt. Denn einer glücklichen Fügung ist es zu verdanken, dass die Geburtstadt Morgners, dessen Werk im Jahr 1937 für "entartet" erklärt und konfisziert wurde, heute wieder über 60 großformatige Ölgemälde sowie 400 Zeichnungen präsentieren kann. Einzigartig zeichnen sie die Entwicklung eines außergewöhnlichen Künstlers nach, zu dessen Lebenswerk neben landschaftlichen Motiven und religiösen Szenen auch späte astrale Kompositionen gehören.

Ein Ausnahmekünstler des 20. Jahrhunderts war auch Max Ernst. 1891 im rheinischen Brühl geboren, zog es ihn schon früh nach Frankreich, wo er als Mitbegründer der surrealistischen Bewegung zu internationalem Ansehen gelangte. Es folgten einige Jahre in den USA, bevor Ernst für immer nach Paris zurückkehrte, wo er am 1. April 1976 – einen Tag vor seinem 85. Geburtstag – starb. Sein künstlerischer Nachlass aber kehrte in seine Heimatstadt Brühl zurück, die ihm zu Ehren im Jahr 2005 das Max Ernst Museum eröffnete. Als einziges Museum weltweit kann das Museum im ehemaligen "Brühler Pavillon" auf rund siebzig Schaffensjahre des vielleicht kreativsten und ideenreichsten Künstlers seiner Zeit zurückblicken. Präsentiert werden in der dreiflügeligen, klassizistischen Anlage unweit des Unesco-Welterbes Schloss Augustusburg einige frühe Bilder von Max Ernst sowie nahezu sein gesamtes grafisches Werk.

Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Nordrhein-Westfalen.