Ist der Kitsch wieder politisch, wenn in den USA ein selbstgebräunter Tycoon mit Vorliebe für goldenen Prunk regiert? Das große Statement zu Camp in der Ära Trump blieb in der Nacht zum Dienstag bei der alljährlichen Benefizgala im Metropolitan Museum in New York aus. Aber auch die Tatsache, dass sich auffällig viele Männer in Glitzer, Röcke und Kleider warfen, kann man zumindest als Herausforderung von konservativen Geschlechterklischees betrachten. Ansonsten gab es viel metallischen Glanz, gigantische Schleppen und opulenten Kopfschmuck – wobei man Cara Delevignes Bananen-Spiegelei-Ensemble und Janelle Monaes Hut-Turm lobend hervorheben muss.
Ansonsten schien besonders bei vielen Damen der Wunsch hervorzubrechen, sich als Disney-Prinzessin ins Studio 54 zu schleichen. Das diesjährige Motto der Met-Gala kam vor allem den Künstlern entgegen, die man sowieso selten im dezenten kleinen Schwarzen sieht. Lady Gaga, Celine Dion und Kim Kardashian kamen einfach als sie selbst.
Eine kleine Kulturgeschichte zum Thema Camp und einen Ausblick auf die Ausstellung "Camp. Notes on Fashion" im Metropolitan Museum lesen Sie hier.