Deutsche Künstlerin auf der Shortlist

Nominierte für renommierten Turner-Preis stehen fest

Vier Künstler haben es in die engere Auswahl geschafft: Hurvin Anderson, Andrea Büttner, Lubaina Himid und Rosalind Nashashibi.

Das gab die Londoner Tate Britain am Mittwoch bekannt. Die vier Künstler werden vom 26. September bis zum 7. Januar 2018 ihre Arbeiten in der Ferens Art Gallery im nordenglischen Kingston upon Hull ausstellen. Der Gewinner des Turner Prize wird am 5. Dezember bekanntgegeben und erhält ein Preisgeld von 25.000 Pfund (knapp 30 000 Euro). Die anderen gelisteten Künstler erhalten ein Preisgeld von 5.000 Pfund.

Der Turner Prize ist ein nach dem Maler William Turner benannter britischer Preis für bildende Künste,  der seit 1984 jährlich verliehen wird. Ziel der Vergabe ist die Förderung der öffentlichen Debatte um neue Entwicklungen in der zeitgenössischen britischen Kunst. Bis zum vergangenen Jahr galt die Altersgrenze von 50. Die Organisatoren änderten diese Regelung, um auch die Leistung von Künstlern zu würdigen, die erst spät ihren Durchbruch schaffen.

Büttner überzeugte die internationale Jury mit ihrem Portfolio an Skulpturen, Gemälden und Filmen, mit denen sie die Grenzen des Körpers thematisiert. Die gebürtige Stuttgarterin (Jahrgang 1972) studierte in Berlin, sie lebt und arbeitet in London und Frankfurt/Main. Bisher haben zwei Deutsche - Wolfgang Tillmans und Tomma Abts - den Turner-Preis bekommen.

Ausschlaggebend für die Nominierung waren Büttners Ausstellungen in der Kunsthalle St. Gallen (Schweiz) und bei David Kordansky in Los Angeles. Die Künstlerin thematisiere in ihren Werken Moral, Ethik und Religion, erläuterte die Jury am Mittwoch. Büttner nutzt häufig Archivmaterial wie zum Beispiel Heimvideos von Amateuren.

Hurvin Anderson setzt sich in seiner Malerei mit aktuellen politischen Fragen nach Identität und Zugehörigkeit auseinander. Als Schlüsselfigur der Black Arts Movement beschäftigt sich Lubaina Himids mit persönlicher und politischer Identität. Rosalind Nashashibi, die auch auf der Documenta 14 zu sehen ist, vermischt in ihren Filmen Realität mit Mythen und Fantasie.