Zeichentrickserie

Simpsons reisen zu Elmgreen & Dragsets "Prada Marfa"-Installation

Abbildung: Courtesy The Simpsons
Abbildung: Courtesy The Simpsons
Ist im popkulturellen Referenzraum angekommen: Die falsche Prada-Filiale des Künstlerduos Elmgreen & Dragset

Die berühmte US-Zeichentrickfamilie "The Simpsons" besucht in der jüngsten Folge der Serie die ikonische Prada-Filiale in der texanischen Wüste - ein Kunstwerk des Berliner Künstlerduos Elmgreen & Dragset

Was in "The Simpsons" erwähnt wird, ist in der Popkultur angekommen. Darunter ist nun auch die Installation "Prada Marfa". In der Folge "Mad About the Toy", die am 6. Januar in den USA zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, unternimmt die Familie eine Reise in die texanische Kleinstadt Marfa, um einen Fotografen zu finden, der den Großvater der Familie vor Jahrzehnten abgelichtet hat. Dabei legen sie einen Zwischenhalt an der Installation aus dem Jahr 2005 ein: Lisa, die schlaue Tochter der Familie, weiß, dass es sich um ein Kunstwerk handelt, ihre Mutter Marge geht davon aus, dass es ein echter Prada-Laden sei. 

Das Städtchen Marfa im Westen von Texas ist außerhalb der Kunstwelt wenig bekannt. Der minimalistische US-Bildhauer Donald Judd hatte dort 1971 ein Haus gemietet, um einen Gegenpol zum hektischen Leben in New York zu schaffen. Im Laufe des Jahrzehnts kaufte Judd einige Gebäude und schließlich eine ganze Ranch. Nach dem Anwesen benannte er auch seine Chinati Foundation, ein Zentrum für zeitgenössische Kunst. Außerhalb der Kunstwelt wurde Marfa bekannt als Schauplatz der Amazon-Serie "I Love Dick" nach dem Roman der amerikanischen Schriftstellerin Chris Kraus. Die männliche Hauptfigur in der Serie wurde — anders als im Roman — nach dem Vorbild Judds gestaltet. 

"Prada Marfa" befindet sich etwa 26 Kilometer nordwestlich der kleinen Stadt. Die permanente Installation mitten in der Wüste ist komplett mit Schuhen und Taschen des italienischen Modehauses ausgestattet. Die Filiale ist zwar nicht von Prada autorisiert und bietet nichts zum Verkauf, aber Prada-Mitinhaberin Miuccia Prada stellte damals die erste Ausstattung mit Produkten zur Verfügung. Mittlerweile ist die Installation mit Grafitti übersät, was dem Konzept der Künstler entgegenkommt: Das Geschäft soll dem allmählichen Verfall preisgegeben werden. 

Das Magazin "Texas Monthly" schreibt, Marfa sei mittlerweile so sehr zum Klischee für Hipster verkommen, dass sich die Simpsons darüber lustig machen können. Die seit 1989 laufende Serie hat immer wieder Verweise auf die bildende Kunst - zehn der besten Kunstmomente finden Sie hier.