Gründer der "Besucherschule"

Documenta erhält Archivalien des Kunstvermittlers Bazon Brock

Der emeritierte Professor für Ästhetik und Philosophie Bazon Brock
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Der emeritierte Professor für Ästhetik und Philosophie Bazon Brock

Der Künstler und Kunstvermittler Bazon Brock will sein Archiv der Öffentlichkeit zugänglich machen. Nun geht sein Vorlass ans Documenta-Archiv in Kassel, wo er aufgearbeitet werden soll

Das Documenta-Archiv erhält Archivmaterial des Kunstvermittlers und Künstlers Bazon Brock (83). "So breit das Wirken Bazon Brocks als Universalpoet, Lehrer der Ästhetik, Autor, Redner und Schöpfer der Besucher- und Bürgerschulen war und ist, so vielfältig, universalistisch und kontrastreich ist der Vorlass, den wir jetzt als Schenkung für das Documenta-Archiv erhalten haben", sagte Sabine Schormann, Generaldirektorin der gemeinnützigen Documenta und Museum Fridericianum GmbH in Kassel am Donnerstag. Ein Vorlass ist Material, das schon zu Lebzeiten des Gebers überlassen wird.

Seit 1968 brachte Brock mit seinen "Besucherschulen" auf der Kasseler Documenta den Menschen Kunst nahe. Er habe damit die Vermittlung zeitgenössischer Kunst als kritische eigenständige Praxis etabliert. Die nun übergebene Archivalien seien das Zeugnis jahrzehntelanger Arbeit Brocks in Berlin und Wuppertal. Sie umfassten unter anderem Siebdrucke, Korrespondenzen, Dias, Fotos, Lehrmaterialien, Bild- und Tonmaterial, Publikationen und Kunstobjekte.

Flankiert wird die Schenkung laut Documenta durch eine Spende des Verlegers Hubert Burda, die die Erschließung des Materials ermögliche. Die Arbeiten daran sollten sofort beginnen. Übernommen werde das Archivmaterial aber erst nach dem Bau des noch in Planung befindlichen Documenta Instituts in Kassel. "Es bedeutet mir viel, einen so passenden Ort für mein Lebenswerk gefunden zu haben, an dem es der Öffentlichkeit zugänglich sein kann", sagte Brock.