Kassel

Documenta-Künstler Oguibe verhandelt über Obelisk

Der Documenta-Künstler Olu Oguibe verhandelt in Kassel über den Verbleib seines Kunstwerks Obelisk in der nordhessischen Stadt

Er werde am Mittwoch Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) treffen und sich seine Argumente anhören, sagte der nigerianisch-amerikanische Künstler am Dienstag in Kassel. Dort besuchte er ein öffentliches Treffen von Kunstschaffenden und Bürgern in der Innenstadt. Mehr als 100 Menschen demonstrierten dort mit einem Picknick für die Freiheit der Kunst und Kultur sowie für den Erhalt des Obelisken.

Die Steinsäule, die sich mit dem Thema Flucht beschäftigt, ist ein umstrittenes Kunstwerk der vergangenen Documenta. Die Stadt will es ankaufen. Die Verhandlungen ziehen sich aber seit Monaten hin und scheiterten zuletzt an der Standortfrage. Oguibe hatte lange Zeit betont, dass sein Kunstwerk auf dem Königsplatz in der Innenstadt bleiben soll. Doch die Stadt lehnt das ab und will das Kunstwerk vor das künftige Documenta-Institut verlegen, das noch gar nicht gebaut ist.

Der Oberbürgermeister werde ihn herumführen und ihm die Stelle zeigen, wo der Obelisk hin soll, sagte Oguibe. Er rechne noch nicht mit einer Einigung am Mittwoch. Viele Unterstützer Oguibes in Kassel seien zudem weiter der Meinung, der Königsplatz sei der richtige Ort für das Kunstwerk, erklärte der Künstler.

Bei einer Spendenaktion waren in Kassel 126 000 Euro für den Ankauf des Kunstwerks gesammelt worden. Obwohl ursprünglich 600 000 Euro Ziel gewesen waren, hatte Oguibe sich bereit erklärt, der Stadt das Kunstwerk zu überlassen - eine Einigung in der Standortfrage vorausgesetzt. Die Stadt Kassel wollte sich zu einem Treffen des Oberbürgermeisters mit Oguibe nicht äußern.