Duisburg

Museum Küppersmühle erweitert Ausstellungsfläche mit Neubau

Vier Jahre hat es gedauert, nun ist der Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle in Duisburg fertiggestellt

Am Samstag wurde der von Herzog & de Meuron konzipierte Bau eröffnet. "Der Erweiterungsbau reiht sich ein in die Kette der eindrucksvollen historischen Backsteinbauten entlang des Hafenbeckens en und komplettiert so den bestehenden Museumskomplex", ließen die Architekten verlauten, die bereits Ende der 1990er das alte Speichergebäude mit seiner historischen Backsteinfassade in ein Haus für die Kunst verwandelt hatten. Dem spektakulären Treppenturm aus gewundenem, terracottafarbenem Beton stellten sie im Neubau nun ein Pendant zur Seite – das wiederum einer gigantischen Skulptur gleicht und den Blick sogartig nach oben zieht.

Das im 19. Jahrhundert als Mühlenbetrieb errichtete Industriedenkmal wurde bis zur Stillegung 1972 als solcher betrieben und aufgrund eines von Norman Foster entwickelten Masterplans für den Duisburger Innenhafen bis 1999 umgestaltet. Aus der Küppersmühle wurde das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Der neu eröffnete Erweiterungsbau wurde durch das Engagement der privaten MKM-Stiftung ermöglicht, die von den Sammlern Sylvia und Ulrich Ströher gegründet wurde. Die Sammler haben auch maßgeblich an der Auftakt-Planung der Ausstellungsräume mitgewirkt. Das Museum machte keine Angaben zu den Baukosten. 

Im Neubau liegt der Schwerpunkt auf Informel und Abstraktion deutscher Künstler, ergänzt durch Positionen europäischer Nachkriegsmoderne. Auch die Räume des MKM-Bestandsbaus wurden zum großen Teil neu eingerichtet, mit Werken von Georg Baselitz, Günther Förg, Gerhard Richter oder Reiner Ruthenbeck. "Die Sammlung vermittelt ein wesentliches Stück deutscher Kunstgeschichte der Nachkriegszeit", erklärte MKM-Direktor Walter Smerling. Für die Gegenwartskunst steht aktuell die umfassende Andreas-Gursky-Werkschau, die noch bis 30. Januar 2022 im MKM zu sehen ist.

Ursprünglich war bereits 2009 mit dem Bau einer Erweiterung begonnen worden. Geplant war ein spektakulärer Quader auf den Silos der ehemaligen Getreidemühle. Wegen Pfusch bei Schweißarbeiten wurde das Projekt jedoch zum Millionengrab. Mitte 2011 wurde es gestoppt.