Weiter keine Öffnung

Empörung in Frankreichs Kulturszene nach Corona-Ankündigung

Wegen andauernd hoher Corona-Fallzahlen verlängert Frankreichs Regierung den Kulturlockdown  - und stößt damit in der Branche auf Entrüstung

Die Ankündigung, den Kulturbetrieb weiterhin nicht zu öffnen, sorgt in Frankreich für Empörung und Unverständnis. Das sei eine Entscheidung, die das Herz bluten lasse, sagte selbst Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot am Freitag. Sie reagierte damit auf die Bekanntgabe der Regierung, dass Museen, Theater, Konzertsäle und Opernhäuser vorerst bis Anfang Januar geschlossen bleiben müssen. Sie habe deshalb von der Regierung zusätzlich bis zum Jahresende weitere 35 Millionen Euro gefordert, sagte Bachelot dem Radiosender RMC weiter. Ursprünglich sollte der Kulturbetrieb nach rund siebenwöchiger Schließung am 15. Dezember wieder den Betrieb aufnehmen.

"Die Kultur wird erneut geopfert", schrieb auch der Geiger Gautier Capuçon auf Twitter. Man sei bestürzt und empört, erklärte Marc-Olivier Sebbag vom Nationalen Verband der französischen Kinos. Am Donnerstag hatte die französische Regierung angesichts der auf einem hohen Niveau stagnierenden Zahl von Neuinfektionen beschlossen, bei den Corona-Lockerungen auf die Bremse zu treten. In Frankreich wurden im Vergleich zur Vorwoche durchschnittlich 10.000 neue Corona-Fälle gemeldet.