Auktion in London

Erben lassen von Nazis geraubtes Kunstwerk versteigern

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Charlotte Bischoff van Heemskerck (rechts) und ihre Tochter Rudolphine stehen neben dem Gemälde "Oestermaal" des holländischen Künstlers Jacob Ochtervelt. Ein einst von deutschen Nazis geraubtes Gemälde des holländischen Meisters Jacob Ochtervelt (1634-1682) wird nun von den rechtmäßigen Eigentümern versteigert.

Ein einst von deutschen Nazis geraubtes Gemälde des holländischen Meisters Jacob Ochtervelt (1634-1682) wird nun von den rechtmäßigen Eigentümern versteigert

Das Gemälde "Oestermaal" (Austern-Mahl) wird auf 1,7 bis 2,8 Millionen Euro geschätzt und war am Dienstag im Auktionshaus Sotheby's in Amsterdam präsentiert worden. Es soll am 4. Juni in London versteigert werden.

Auf dem Gemälde von Ochtervelt ist ein junger Mann zu sehen, der einer eleganten jungen Dame Austern anbietet. Es war am Ende des Zweiten Weltkrieges in Arnheim geraubt und vor drei Jahren im Amtssitz des Bürgermeisters von London entdeckt worden. 2017 war es an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben worden.

Die heute 97 Jahre alte Tochter des ursprünglichen Eigentümers, Charlotte Bischoff van Heemskerck, kann sich noch sehr lebhaft an das Gemälde aus ihrer Kinderzeit erinnern, wie sie in Amsterdam sagte. Es habe in ihrem Elternhaus gehangen, sagte sie. "Dass das Gemälde nach alle den Jahren wieder entdeckt worden war, war für mich und meine Familie sehr wichtig."

Ihr Vater, ein Kinderarzt, hatte bei Ausbruch des Krieges einen Teil seiner Kunstsammlung in den Safe einer Bank eingeschlossen. Die Bank war von Deutschen ausgeraubt worden. Das Gemälde war nach dem Krieg zunächst in einer Galerie in Düsseldorf aufgetaucht, gelangte dann über die USA nach Großbritannien.