Abwesenheitsnotiz (3): Albrecht Schäfer

"Erholung lässt sich nicht planen"

"Ich verbringe den August in Berlin. Dass ich nicht am Strand liege oder durch die Berge wandere, stört mich nicht. Ich war schon immer ein schlechter Urlauber, zumindest konnte ich mit der klassischen Verbindung von Reisen und Erholung nie viel anfangen. Wenn ich reise, möchte ich etwas Unerwartetes erleben und mich nicht immer an den gleichen Strand legen. Erholung lässt sich bei mir nicht termingenau planen.

Das besondere an diesem August ist, dass ich vier Wochen mit meinen Kindern alleine bin und nur wenig im Atelier arbeiten kann. Definiert man Urlaub als Unterbrechung der beruflichen Arbeit, dann habe ich jetzt Urlaub. Manchmal bringt einen gerade das auf neue Ideen. Zum Beispiel habe ich vor zwei Jahren einmal in einer ähnlichen Situation mit den Fingerfarben der Kinder ein Scheibenwischerbild gemalt. Vor kurzem habe ich diese Idee für eine Serie von Arbeiten wieder aufgegriffen, die ich demnächst auch ausstellen werde. Mit den Ideen ist es also wie mit der Erholung. Beides stellt sich eher ungeplant ein. Das kann auf Reisen sein oder im August in Berlin."

Der Künstler Albrecht Schäfer, 1967 geboren in Stuttgart, lebt und arbeitet und erholt sich in Berlin. Vertreten wird er unter anderen von der Berliner Galerie Kamm

Abwesenheitsnotiz Teil 1: Katja Strunz und Uwe Henneken

Abwesenheitsnotiz Teil 2: Bettina Allamoda