National Portrait Gallery

"Extinction Rebellion" protestieren in Londoner Kunstmuseum

Die Klimaschutzbewegung "Extinction Rebellion" wurde durch öffentlichkeitswirksame Aktionen bekannt. Am Wochenende protestierten mit Öl beschmierte Aktivisten in der National Portrait Gallery gegen das Sponsoring der Firma Bristish Petroleum (BP)

Die Besucher der renommierten Londoner National Portrait Gallery wurden am Wochenende von einer Protestaktion überrascht. Drei Aktivisten legten sich "The Guardian" zufolge nur mit Unterwäsche bekleidet auf den Boden und verharrten dort in Embryonalstellung, während andere sie mit einer dunklen, ölartigen Flüssigkeit übergossen. Der Anlass für den Protest: die Sponsoren-Partnerschaft zwischen der National Portrait Gallery zum Ölunternehmen British Petroleum (BP).

Das Ganze fand in der Haupthalle des Ondaatje-Flügels statt - genau da, wo eine Kollektion an Werken hängt, die von BP gespendet worden ist. Seit drei Jahrzehnten ist das Ölunternehmen nun schon Sponsor des Kunstmuseums und finanzierte so nicht nur Teile der Sammlung, sondern ermöglichte auch den kostenfreien Eintritt für jeden Besucher. Im Kontext des steigenden Umweltbewusstseins wird diese für das Museum lukrative Verbindung zu BP nun stark kritisiert.

"Öl bedeutet das Ende, Kunst bedeutet der Anfang"

Zum einen würden laut "Extinction Rebellion" Unternehmen wie British Petroleum die Zerstörung unseres Planeten nur vorantreiben, während der Einsatz von erneuerbaren Energien unsere Zukunft sichern könnte. Zum anderen wurde durch diese Aktion der kulturelle Sektor allgemein ins Visier genommen: Kunstinstitutionen würden in Bezug auf den Klimanotstand nicht schnell genug handeln. Die National Portrait Gallery solle ihren Einfluss nutzen und vorbildhaft voranschreiten und konsquente Maßnahmen ergreifen, um die Rettung der Erde voranzutreiben. "Öl bedeutet das Ende, aber Kunst bedeutet der Anfang", sagt einer der Aktivisten.

"Extinction Rebellion" hatte vergangene Woche bereits vor dem Haupsitz von BP protestiert. Bei der Kundgebung war auch Designerin Vivienne Westwood dabei. Und die Aktionen gegen den Ölkonzern weisen erste Erfolge auf: Die Royal Shakespeare Company hat angekündigt, das Verhältnis zu BP nach acht Jahren zu beenden, ebenso wie es die Tate Modern schon 2016 getan hat. Und auch das British Museum ist Anfang des Jahres von Aktivisten unter Druck gesetzt worden und hat daraufhin nach eigenen Angaben die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen abgebrochen.

Laut einer der Performerinnen habe die National Portrait Gallery "classy" auf den Protest reagiert und wolle sich ihre finanzielle Förderung nun genau ansehen. 

Eine ästhetische Einordnung der Bewegung "Extinction Rebellion" lesen Sie hier.