Extinction Rebellion

Klima-Aktivismus ist museumsreif

Das Londoner Victoria and Albert Museum sammelt jetzt auch Relikte der Aktivistengruppe Extinction Rebellion. Der Kampf gegen den Klimawandel ist längst Teil der historischen Protestkultur geworden

Sitzblockaden vor dem Buckingham Palace und Bäumepflanzen auf dem Parliament Square: Die Umweltbewegung Extinction Rebellion (übersetzt: Rebellion gegen das Aussterben) macht mit Strategien des zivilen Ungehorsam auf die Klimakrise aufmerksam. Auch wenn die mittlerweile weltweit agierende Bewegung erst 2018 in Großbritannien gegründet wurde, ist das Londoner Victoria and Albert Museum (V&A) schon jetzt von ihrer historischen Bedeutung überzeugt – und hat Flaggen, Flyer, Stempel und Manifeste der Umweltaktivisten für die Sammlung akquiriert. Prominent vertreten ist das "Holocene Extinction Symbol", bei dem eine abgelaufene Sanduhr das Ende des Holozäns, des aktuellen Erdzeitalters, symbolisiert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Londoner Design-Museums fassen die symbolisch aufgeladenen Objekten aus konservatorischen Gründen mit Handschuhen aus Gummi an. Protest-Flyer werden in sargähnlichen Schachteln aufgebahrt, Manifeste, Stempel und Flaggen in gläserne Vitrinen gesperrt. Diese Musealisierung wirkt dabei ein wenig wie ein finaler Abschied vom Anthropozän, der menschgemachten Erd-Epoche: Es war ein netter Versuch, eurer Kampf gegen den Klimawandel, doch dem Planeten ist nicht mehr zu helfen. 

Doch die Extension-Rebellion-Gruppe spannt genauso wie die noch größere Fridays-for-Future-Bewegung ihre Netzwerke weiter. Der Kampf und die Hoffnung sind längst noch nicht vorbei.