Die meisten "Fantasiemuskel"-Folgen beginnen mit der Frage, wie der jeweilige Gesprächsgast zur Kunst gekommen ist. Diesmal sind die beiden Podcaster Friedrich von Borries und Alexander Doudkin aber zunächst neugierig, warum man Unternehmerin wird.
Die Antwort von Ingeborg Neumann ist einfach: "Mir macht es Spaß, Projekte zu entwickeln, zu finanzieren und dann natürlich in den Markt zu bringen und groß zu machen." Auch, welche Fähigkeit die studierte Betriebswirtin dazu mitbringt, erfahren die Zuhörer schnell: "Ich verstehe Unternehmen über Geschäftsmodelle, Businesspläne, aber ganz viel auch über Zahlen." Und noch eine Fähigkeit brauche man: eine gute Beziehung zu seinem Körper, weil man sich sonst nicht im Klaren sei, womit man sich eigentlich beschäftigen möchte. Schließlich trage man als Unternehmerin Verantwortung: für die Mitarbeitenden, für die Standorte und für die Umwelt, weshalb sich Neumann seit vielen Jahren mit Nachhaltigkeit beschäftigt und in ihren Unternehmen umsetzt.
Doch während diese Form von Verantwortung äußeren Zwängen und der Logik der Marktwirtschaft unterworfen ist, bildet die Begeisterung für Kunst einen Gegenpol, wird zu einer Projektionsfläche für Freiheit. Denn Künstler, so Ingeborg Neumann, führen "ein ganz anderes Leben als ich. Sie haben eine andere Besessenheit, schauen anders auf die Welt." Im Gespräch schält sich aber noch ein anderer Grund heraus, warum es für Firmen wichtig ist, sich mit Kunst zu befassen – was sie aber, so findet Ingeborg Neumann, in Deutschland noch viel zu wenig tun.
Denn gerade heute sei es für Führungskräfte wichtig, Unsicherheiten auszuhalten. Schließlich habe man nicht sofort eine Lösung für die Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft und die ganze Gesellschaft steht. Deshalb sei es wichtig, das Gehirn zu trainieren, auch durch die Auseinandersetzung mit Kunst. Diese eröffnet immer neue Perspektiven – und verunsichert dadurch auch. Wie man in dieser "Fantasiemuskel"-Folge lernen kann, ist das Voraussetzung für den verantwortungsvollen Umgang mit der Gegenwart.
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