Lebenswerk-Preis

Filmfestival von Locarno ehrt Trash-König John Waters

John Waters
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John Waters

Kultregisseur John Waters, bekannt für Trashfilme wie "Pink Flamingos", soll beim Filmfestival von Locarno den Lebenswerk-Preis erhalten

John Waters eine der höchsten Ehrungen des Festivals zuzusprechen, sei "das perfekte Manifest", sagte dessen neue künstlerische Leiterin Lili Hinstin. Der "Goldene Leopard" werde am 16. August an den 72-jährigen Amerikaner übergeben. Hinstin: "Sein empörendes, unterhaltsames und freudvolles Werk ist ein Symbol der Freiheit, weit weg von der politischen Korrektheit, die heute herrscht. Was er politisch und künstlerisch vertrat, lebt bis heute fort." Sie freue sich darauf, Waters' "unfassbare Arbeit" mit dem Publikum teilen zu dürfen.

In 50 Jahren Filmschaffen hat John Waters kaum ein Tabu geschont. In seinen Filmklassikern aus den 70er-Jahren verspeisen übergewichtige Drag-Queens Exkremente. Mit dem Transvestiten Divine, den Waters aus Schulzeiten kannte, drehte er 1972 "Pink Flamingos". Nachdem er sich 1981 in der Gesellschaftssatire "Polyester" über das amerikanische Vorstadtleben lustig gemacht hatte, prangerte der schwule Filmemacher mit dem Filmmusical "Hairspray" 1988 auf sarkastische Weise Rassismus und Diskriminierung an.