Rare Filmplakate

Sehnsuchtsort Kino

Der Brite Surgit Sohal hat 40 Jahre lang Filmplakate gehortet und sie von Hollywood-Größen signieren lassen. Jetzt wird die Sammlung bei Sotheby’s online versteigert

Irgendwann wird die Coronakrise vorüber sein, und der Quarantäne und des Streamens müde, entdecken wir das Kino als Ort womöglich neu. Denn Filme brauchen ein Publikum, das live mitgeht. Kino zündet am Ende nur durch Öffentlichkeit und ansteckende Begeisterung.

Von dieser Begeisterung erzählt die Plakatsammlung von Surgit Sohal, die nun bei Sotheby’s online versteigert wird. 40 Jahre lang hat der Brite Filmplakate gehortet, sie zu einem stattlichen Stapel von rund 400 Stück anwachsen lassen und sie bei Premieren und anderen Veranstaltungen von Stars unterschreiben lassen – von Hollywood-Schauspielern bis zu namhaften Regisseuren.

Endlose Stunden muss Sohal seit den 80ern beim Schlangestehen zugebracht haben, um den Filmgrößen aufzulauern. Filmstars seien launisch wie fast jeder, sagte der Jäger und Sammler: "Eine Signatur zu kriegen, hing sehr davon ab, mit welchem Fuß jemand aufgestanden war", so Sohal, "aber unvergleichlich war das Gefühl, wenn der Stift das Papier berührte." 

Bei Robert De Niro, Martin Scorsese, Quentin Tarantino klappte es – und bei vielen anderen Filmgrößen, deren Namenszüge die knapp 150 Plakate ziert, die zu einem Gesamtschätzpreis von 107.000 bis 165.000 Pfund angeboten werden.

Dank Sohal sind die Poster nicht nur mit Filmen wie "Apocalypse Now" (eine japanische Version zur Taxe zwischen 2000 und 3000 Pfund), "Taxi Driver" oder "Quadrophenia" verbunden, sondern mit etlichen vom Sammler erlebten Backstories. So erkannte der Schauspieler Michael Caine das Plakat von "Get Carter" (1970, mit Caine in der Hauptrolle) bei der Premiere des Batman-Films "The Dark Knight" schon von weitem und bestand von sich aus darauf, es zu signieren. Der Erlös des Plakats wird auf 4000 bis 6000 Pfund geschätzt. Die Online-Versteigerung der "Sohal Collection" läuft bis zum 24. März..