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Was machen die Alten Meister in der Münchner Innenstadt?

Zur Ausstellung "Utrecht, Caravaggio und Europa" schaffen die Pinakotheken München neue Zugänge zu bekannten Werken  zum Beispiel mit einem Alte-Meister-Flashmob

In der Münchner Innenstadt treiben sich komische Gestalten herum. Die Männer und eine Frau sind mittelalterlich gekleidet und teilweise in Rüstung. Drei von ihnen nehmen an einem Tisch vor einem aufgespannten Bilderrahmen Platz. Sie fangen an zu würfeln. Was das soll? – Die Aktion, die sich später als Flashmob entpuppt, bezieht sich auf eine Ausstellung in der Alten Pinakothek München. Ihr Thema sind die Caravaggisten.

Die Werke des italienischen Künstlers Caravaggio waren im 17. Jahrhundert von einem neuartigen Realismus, eindrucksvoller Dramatik und mysteriösem Licht geprägt. Für viele Künstler aus Italien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden waren sie stilprägend. Einige Maler unternahmen Reisen nach Italien, um die Bilder des Meisters zu studieren. Die in der Ausstellung "Utrecht, Caravaggio und Europa" gezeigten Künstler suchten mit Pinsel und Farbe Emotionen, Affekte und Bewegungen in Momentaufnahmen auf der Leinwand festzuhalten. Über 70 Werke der bedeutendsten Caravaggisten – darunter Hendrik ter Brugghen, Bartolomeo Manfredi, Jusepe de Ribera, Valentin de Boulogne und Caravaggio selbst – werden aktuell in München gezeigt. Vor allem der besondere Stil der holländischen Maler wird durch eine direkte Gegenüberstellung mit den Bildern ihrer europäischen Kollegen sichtbar. Denn sie trieben den Realismus Caravaggios auf die Spitze und schreckten vor hässlichen Details nicht zurück. So geht es in der Münchner Schau zum ersten Mal primär um die Unterschiede zu dem großen italienischen Barockmaler.

Die Ausstellung in der Alten Pinakothek ist gemeinsam mit dem Central Museum in Utrecht entwickelte worden. Doch das ist nicht die einzige Kooperation, die das bayerische Museum für seine Ausstellung eingegangen ist. An dem abwechslungsreichen Rahmenprogramm sind  das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, der Hochschule für Musik und Theater München sowie der Akademie der Bildenden Künste München beteiligt:

 

"Die Spieler" in Münchens Innenstadt

Ausgehend von Hendrick ter Brugghens Gemälde "Die Spieler" lassen bunt kostümierte Schauspieler Szenen der Ausstellung mit Spielern, Trickbetrügern, Trinkern und Soldaten in der Münchner Innenstadt lebendig werden. Das ganze wurde als Flashmob in Kooperation mit dem Institut für künstlerische Gesangs- und Theaterausbildung der Hochschule für Musik und Theater München konzipiert. Die Protagonisten spielen im Öffentlichen Raum vor dem Bilderrahmen. Ein Bauernmädchen mit Gans auf dem Arm sieht zu. Zwei Spieler betrügen den Dritten, der Betrogene zieht seinen Degen, es kommt zu einer rasanten Degenfechtszene zwischen allen drei Spielern. Der Betrogene unterliegt, wird beinahe getötet, als acht Choristen Zivilcourage beweisen und dem Betrogenen das Leben retten. Die Schauspieler fangen an zu singen. Unter das Publikum hat sich der 50-köpfige Madrigalchor gemischt und stimmt mit ein. Die Inszenierung wirbt für die Ausstellung ebenso wie für das Musiktheater im Reaktor der HMTM und den Sponsor. Ursprünglich am 13. April als Flashmob am Odeonsplatz in München inszeniert, kann man das Spektakel noch zwei Mal erleben:
Montag, 8. Juli, 11.30 Uhr auf dem Marienplatz
Sonntag, 14. Juli, 15 Uhr auf dem Kunstareal-Fest, Alte Pinakothek
 

 

Bilder hören – der Audioguide

Ein besonderes Kunsterlebnis bietet die innovative Musik-Audioführung. Zu jedem Gemälde in der Ausstellung haben internationale Studierende des Fachs "Komposition" an der Hochschule für Musik und Theater München die emotionalen Inhalte der Bilder in Musik übersetzt. Mit ihren individuellen Kompositionen haben sie ein Erlebnis geschaffen, welches die visuelle Erfahrung der Meisterwerke auf außergewöhnliche Art und Weise erweitert. Der Audioguide ist in Deutsch und Englisch für 4 Euro erhältlich, der Rundgang dauert ca 90 Minuten.