Bayerischer Landtag

Freie Wähler verzichten auf U-Ausschuss zu Gurlitt

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Ein Koffer des ehemaligen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt in der Ausstellung "Bestandsaufnahme Gurlitt" im Berliner Gropiusbau

Die Freien Wähler wollen den Kunstkrimi um Cornelius Gurlitt nicht mehr in einem Untersuchungsausschuss des Landtags aufarbeiten

"Da wir nun in der Regierungsverantwortung sind, werden wir versuchen, über die uns zur Verfügung stehenden Wege die offenen Fragen zum Fall Gurlitt zu klären", sagte der kulturpolitische Sprecher der Freien-Wähler-Fraktion, Peter Bauer, der Deutschen Presse-Agentur in München. "Die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses als Instrument der Opposition kann indes nur die Ultima Ratio sein, falls danach noch Klärungsbedarf bestünde." Die Fraktion sei aber "weiterhin an einer Aufklärung der in Zusammenhang mit der Causa Gurlitt aufgeworfenen Fragen interessiert".

Der Kunstfund Gurlitt hatte nach Bekanntwerden 2013 international für Aufsehen gesorgt. Die in seinen Wohnungen in München und Salzburg entdeckte Sammlung stand unter dem Verdacht, Raubkunst aus der NS-Zeit zu sein. Trotz jahrelanger Forschung hat sich bisher aber erst bei 6 der rund 1500 Werke nachweisen lassen, dass sie früheren jüdischen Besitzern geraubt oder abgepresst wurden. Der Kunstsammler starb 2014, ohne seine Bilder noch einmal gesehen zu haben.

Bauer hatte noch im September - knapp anderthalb Monate vor der Landtagswahl, die die Freien Wähler als Koalitionspartner der CSU an die Regierung brachte - einen Untersuchungsausschuss ins Spiel gebracht. Die Freien Wähler interessierten sich unter anderem dafür, auf welcher juristischen Grundlage Gurlitts millionenschwere Kunstsammlung im Jahr 2012 beschlagnahmt wurde.