Galerie Beyeler in Basel schließt und versteigert Bestände

Beyeler und dessen 2008 gestorbene Ehefrau Hildy hätten dies in ihrem Testament verfügt, teilte die Galerie am Freitagabend mit. Die Bestände sollen am 21. und 22. Juni in London vom Auktionshaus Christie's versteigert werden.

Der Erlös werde der Beyeler Stiftung zu Gute kommen. Damit werde ein «Grundkapital hinterlassen, das wesentlich zur Deckung des Betriebsdefizits und der langfristigen Sicherung der Fondation Beyeler beiträgt», hieß es.

Ernst und Hildy Beyeler hatten ihre jahrzehntelang zusammengetragene Sammlung moderner Kunst 1982 der Stiftung übertragen, der Ernst Beyeler bis 2009 als Präsident vorstand. 1997 machte das Ehepaar die Sammlung der Öffentlichkeit im Museum der Fondation Beyeler an ihrem Wohnort in Riehen bei Basel zugänglich. Gebaut wurde das Museum vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano. 1999 musste es erweitert werden. Trotz des Museums gab Ernst Beyeler die Galerietätigkeit nicht auf.

Ernst und Hildy Beyeler waren selbst Stars in der Kunstwelt. Als Ernst Beyeler 2010 im Alter von 88 Jahren starb, wurde seine Arbeit weltweit gewürdigt. 1945 übernahm er ein Antiquariat, wo die Galerie noch heute ihren Standort hat. 1959 bis 1965 erwarb er 340 Werke der Sammlung Thompson in Pittsburgh (USA). Von diesen Werken der Klassischen Moderne - beispielsweise von Cézanne, Monet, Picasso, Matisse, Léger, Mondrian, Braque und Klee - gingen zahlreiche in Museen. Unter anderem kehrten 80 Werke Alberto Giacomettis in die Schweiz zurück, in die Giacometti-Stiftung Zürich und ins Kunstmuseum Basel.

Insgesamt organisierte Beyeler nach Angaben der Galerie mehr als 300 Ausstellungen, darunter auch zu Chagall, Miró, Rothko, Bacon, Arp, Lichtenstein oder Baselitz. Beyeler war außerdem 1970 einer der Mitbegründer der «Art Basel». Die internationale Kunstmesse ist mittlerweile so erfolgreich, dass sie einen weiteren Ableger in Hongkong gründen will, wie sie am Freitag mitteilte. Bereits seit 2002 findet jährlich im US-Bundesstaat Florida die «Art Basel Miami Beach» statt. (dpa)