Verkauf des Bestandes

Berliner Galerie Kicken schließt

Nach Verkauf und Schenkung ihres Bestandes an das Düsseldorfer Museum Kunstpalast schließt die traditionsreiche Berliner Galerie Kicken nach 44 Jahren

Das sagte die Galeristin Annette Kicken, Witwe von Galeriegründer Rudolf Kicken, im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Mitte Dezember war bekanntgeworden, dass die Stadt Düsseldorf die 1823 Bilder umfassende Fotografiesammlung der Galerie kauft. Preis: acht Millionen Euro, weit unter dem geschätzten Marktwert, der im unteren zweistelligen Millionenbereich liegen soll. Hinzu kam eine Schenkung von 1216 Werken.

Für die Abwicklung des Kaufs ist der Direktor Felix Krämer verantwortlich, der das Museum Kunstpalast seit 2017 leitet. Die Fotografie sei das wichtigste Bildmedium des 20. Jahrhunderts und ziehe vor allem ein junges Publikum an, sagte er. Die Bilder aus der Sammlung der auf Fotografie spezialisierten Galerie Kicken bieten einen breiten Überblick über die wichtigsten Tendenzen der europäischen Fotokunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Enthalten sind Bilder berühmter Fotografen wie August Sander, Bernd und Hilla Becher, Robert Capa, Horst P. Horst und Helmut Newton.

Der Verkauf des Bestands bedeutet auch das Ende von Kicken als Verkaufsgalerie. In Zukunft werde Annette Kicken sich mehr mit der Wissenschaft und Begleitung von Sammlungen befassen, sagte sie der "FAZ". Die Galerie Kicken ist aus der 1974 in Aachen von Rudolf Kicken gegründeten Galerie Lichttropfen hervorgegangen. 1979 zog die Galerie nach Köln, 2000 nach Berlin. 2014 ist Rudolf Kicken gestorben.