Andere Galerien schwächeln, Thaddaeus Ropac denkt antizyklisch: Am vergangenen Wochenende hat der österreichische Galerist eine neue Zweigstelle in Mailand eröffnet. Es ist nach Salzburg, Paris-Marais, Paris-Pantin, London und Seoul die sechste Dependance der Galerie. Die Räume befinden sich im Kulturzentrum Mailands, nicht weit von Dom und Teatro alla Scala entfernt, im ersten Stock des klassizistischen Palazzo Belgioioso. Auf der gleichnamigen Piazza hat die Galerie zudem die Möglichkeit, Skulpturen zu zeigen.
"Mailand liegt am Schnittpunkt Europas, Italien ist das Herz des Kontinents, ein Land, das die Entwicklung der Kunst im Laufe der Jahrhunderte tiefgreifend geprägt hat und in dem entscheidende moderne Kunstbewegungen entstanden sind. Wir hatten zunehmend das Gefühl, dass Italien in unserer Konstellation an europäischen Galeriestandorten fehlte, denn Italien war für unser internationales Wachstum und die Entwicklung unserer Künstlerinnen und Künstler stets von großer Bedeutung", erklärt Thaddaeus Ropac die Entscheidung.
Leiterin der neuen Filiale ist Elena Bonanno di Linguaglossa, die zuvor bei der Galerie Lévy Gorvy als Direktorin für Italien tätig war. Bei der Eröffnungsausstellung verließ sich Ropac auf große Namen: Die Schau "L’aurora viene" inszeniert eine Begegnung von Georg Baselitz und Lucio Fontana. Die zweite Schau im November setzt wieder auf einen Dialog unterschiedlicher Positionen: Sie wird die Aktionskünstlerinnen Valie Export und Ketty La Rocca zusammenbringen.