Angefangen mit Richard Artschwagers Meditationen zur Linie (ein senkrechter Kohlestreifen auf Papier, der an ein aufgeschlagenes Buch denken lässt, ein waagerechter Strich, den man unweigerlich als Horizont liest) untersucht die „Summer Group Show“ den Grenzbereich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit und knüpft ein Netz überraschender Verwandschaften über Dekaden und Medien hinweg.
Die eleganten Diagramme, Taxonomien und Tabellen von Jorinde Voigt, mit denen sie schwer messbare Größen wie Küsse und den Flug des Adlers zu systematisieren versucht, behandeln ebenso den Konflikt zwischen Chaos und Ratio wie Barry Le Vas Tuschzeichnungen von Kreisen, Tangenten und verstreuten Punkten. Seit mehr als 40 Jahren bändigt der Bildhauer den Gestus der Aktionsmalerei, in der er seine Wurzeln sieht, zu methodischen Anordnungen elementarer Objekte im Raum. Gleichsam an einem Tatort soll der Betrachter die Handlungen und Gedanken ermitteln, die der Künstler bei der Platzierung von Kuben, Kästen und Balken vollzog. Eine ähnlich detektivische Leistung verlangen die beiden Skulpturen von John Duff, deren Titel sich auf die sogenannte Keplersche Vermutung beziehen: die mathematische Antwort des Astronomen auf die praktische Frage, wie man Kanonenkugeln am dichtesten in eine Kiste packt. Duff ließ von diesem Problem nur Stelen aus den Negativformen in Kunstharz gegossener Kugeln übrig.
Alexander Ross inspirierten die konkaven Rundungen zu Kohlezeichnungen, die an die irreguläre Ornamentik von Zellstrukturen unter dem Mikroskop erinnern; Steve DiBenedettos mit Bleistift und Acryl fixierte Fenster kollabierter Wolkenkratzer erscheinen als biologische Bausteine eines architektonischen Organismus. Ordnung sei nur eine Projektion, sagt Jorinde Voigt, doch wie die ehemalige Cellistin sehnen sich alle bei David Nolan versammelten Künstler nach einem Gegenmittel zum Tumult der Welt. Das gilt auch für den Betrachter, der mit Freude die Ideen hinter den Formen entdeckt.
Die eleganten Diagramme, Taxonomien und Tabellen von Jorinde Voigt, mit denen sie schwer messbare Größen wie Küsse und den Flug des Adlers zu systematisieren versucht, behandeln ebenso den Konflikt zwischen Chaos und Ratio wie Barry Le Vas Tuschzeichnungen von Kreisen, Tangenten und verstreuten Punkten. Seit mehr als 40 Jahren bändigt der Bildhauer den Gestus der Aktionsmalerei, in der er seine Wurzeln sieht, zu methodischen Anordnungen elementarer Objekte im Raum. Gleichsam an einem Tatort soll der Betrachter die Handlungen und Gedanken ermitteln, die der Künstler bei der Platzierung von Kuben, Kästen und Balken vollzog. Eine ähnlich detektivische Leistung verlangen die beiden Skulpturen von John Duff, deren Titel sich auf die sogenannte Keplersche Vermutung beziehen: die mathematische Antwort des Astronomen auf die praktische Frage, wie man Kanonenkugeln am dichtesten in eine Kiste packt. Duff ließ von diesem Problem nur Stelen aus den Negativformen in Kunstharz gegossener Kugeln übrig.
Alexander Ross inspirierten die konkaven Rundungen zu Kohlezeichnungen, die an die irreguläre Ornamentik von Zellstrukturen unter dem Mikroskop erinnern; Steve DiBenedettos mit Bleistift und Acryl fixierte Fenster kollabierter Wolkenkratzer erscheinen als biologische Bausteine eines architektonischen Organismus. Ordnung sei nur eine Projektion, sagt Jorinde Voigt, doch wie die ehemalige Cellistin sehnen sich alle bei David Nolan versammelten Künstler nach einem Gegenmittel zum Tumult der Welt. Das gilt auch für den Betrachter, der mit Freude die Ideen hinter den Formen entdeckt.