Nach illegaler Ausfuhr

Gemälde von Artemisia Gentileschi beschlagnahmt und nach Italien zurückgebracht

Ein Gemälde der italienischen Barockmalerin Artemisia Gentileschi soll unrechtgemäß aus Italien ausgeführt worden sein. Vor einer Versteigerung in Wien wurde es nun beschlagnahmt

Mit gefälschten Papieren sei das Gemälde "Caritas Romana" aus Italien nach Wien gelangt. Die auf Kunst spezialisierte Abteilung der italienischen Carabineri konnte in Kooperation mit der EU-Justizbehörde Eurojust die bevorstehende Versteigerung des Kunstwerks im österreichischen Auktionshaus Dorotheum verhindern, berichtet unter anderem die "FAZ". 

Die Darstellung der "Römischen Caritas", die Gentileschi 1643 malte, wird auf einen Wert um 2 Millionen Euro geschätzt. Die Besitzer sollen 2019 eine Ausfuhrgenehmigung vom italienischen Kulturministerium erhalten haben, indem sie die Urheberschaft von Artemisia Gentileschi verschleierten und den Wert des Gemäldes auf einen Bruchteil reduzierten. Der "FAZ" zufolge sei die Genehmigung widerrufen und die Ausfuhr daher als illegal eingestuft worden.

Bei dem Gemälde handelt es sich um ein Auftragswerk für den Grafen Giangirolamo Acquaviva d’Aragona. Es zeigt eine erwachsene Frau, die ihrem vom Hungertod bedrohten Vater im Gefängnis die Brust gibt. Die Szene, stammt aus einer Erzählung des alten Schriftstellers Valerius Maximus und galt im Barock als beliebtes Bildsujet, das die Nächstenliebe veranschaulicht. 

Die beiden gegenwärtigen Besitzer des Gemäldes werden des illegalen Kunsthandels beschuldigt. Artemisia Gentileschi war eine italienische Malerin des Barock, die vor allem für die Darstellung biblischer und mythologischer Frauenfiguren international bekannt wurde. Sie zählte zu den ersten Künstlerinnen, die sich mit ihrer Arbeit den Lebensunterhalt finanzieren konnten und gilt als einer der bedeutendsten Malerinnen ihrer Epoche.