Sammlungszuwachs in München

Georg Baselitz schenkt der Pinakothek der Moderne sieben Werke

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Der deutsche Künstler Georg Baselitz

Das Museum sammelt den Maler schon seit 1972 

Mit der Schenkung weiterer sechs großformatiger Gemälde und einer Skulptur verfügt die Münchner Pinakothek der Moderne nun über das weltweit größte Ensemble von Werken des Malers und Bildhauers Georg Baselitz (81). Der Baselitz-Schwerpunkt umfasst neben 31 Gemälden mehr als tausend Grafiken und zwei Skulpturen aus allen Schaffensperioden des Meisters. "Wir stehen im Fluss der Zeit, aber heute gewissermaßen auf der Insel der Seligen", sagte Bernhard Maaz, Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, am Donnerstag bei der Präsentation der neuen Arbeiten in München. Das Ensemble stehe in einer Reihe mit Werkschwerpunkten von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck, Carl Rottmann und Max Beckmann.  

Die Ursprünge der Münchner Baselitz-Kollektion gehen zurück bis ins Jahr 1972, als das Museum das Gemälde "Seeschwalbe" erwarb. 1984 kamen durch Initiative des Kunstsammlers und Mäzens Franz Herzog von Bayern weitere neun Baselitz-Gemälde dazu. Der Nachfahre der bayerischen Könige aus dem Hause Wittelsbach war auch Initiator der jüngsten Schenkung, mit der die Baselitz-Sammlung in der Pinakothek der Moderne gekrönt wird.

Unter den neu hinzugekommenen Werken sticht das Bild "Piet in kurzer Hose" heraus, das - wie alle anderen Gemälde auch - eine auf dem Kopf stehende Figur zeigt. Dabei handelt es sich laut Mitteilung um einen "Remix" von Baselitz' skandalumwittertem Werk "Die große Nacht im Eimer" von 1962/63, in dem der Maler Motive wie die Swastika oder einen Totenkopf mit Hitlerfrisur zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Vergangenheit verdichtet. 

Andere Bilder tragen Titel wie "Willem taucht auf" und "Willem geht ab" und dokumentieren, wie Baselitz auch die Malstile abstrakter Künstler wie Piet Mondrian und Willem de Kooning in seinen eigenen Werken aufgreift. Bei der zur Schenkung gehörenden Skulptur handelt es sich um eine riesige, schwarz patinierte Bronze, die an einen auf dem Boden liegenden Totempfahl aus verkohltem Holz erinnert. Der 1938 geborene Maler und Bildhauer Baselitz lebt am Ammersee bei München und zählt zu den weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern.