Jahrelang verschollen

Gothas verlorenes Gemälde kehrt zurück

Ein in den Kriegswirren um 1945 verloren gegangenes Gemälde ist in den Sammlungsbestand der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha zurückgekehrt

Das Bild "Venus mit Amor" des niederländischen Künstlers Philip van Dijk sei vor dem Zweiten Weltkrieg im Herzoglichen Museum ausgestellt worden, teilte die Stiftung am heutigen Dienstag mit. Lange sei das Kunstwerk dann in Russland vermutet worden, bis es später im niederländischen Kunsthandel auftauchte. Nach einem ersten gescheiterten Versuch, das Gemälde zurückzuholen, habe es nun durch Vermittlung eines Kölner Kunstauktionshauses gekauft werden können.

Der Freundeskreis Kunstsammlungen und die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha finanzierten den Kauf. "Mit solch spektakulären Ankäufen und Rückgaben seit der Wiedervereinigung ist es gelungen, an das historische Renommee anzuknüpfen und Schloss Friedenstein und das Herzogliche Museum auch international neu zu positionieren", sagte Timo Trümper, Direktor Wissenschaft und Sammlungen in der Stiftung.

Pläne für die Zukunft

Das Gemälde kehre nun nach Gotha zurück und werde bald dauerhaft präsentiert. 2021 soll es Teil der Schau über die Gemälde werden, die 1979 in einem spektakulären Kunstraub aus dem Schloss verschwanden und erst jüngst wieder zurückgeholt werden konnten.

"Die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegsjahre, die gekennzeichnet waren durch Diebstähle und die umfassende Verlagerung von Kulturgut in die Sowjetunion, haben die fürstlichen Sammlungen deutlich dezimiert", heißt bei der Stiftung. Allein im Verlustkatalog der Gemälde von 2011 seien insgesamt 435 Objekte gelistet.