Berlin

Grütters gegen Vertreter Israels im Beirat des Jüdisches Museums 

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Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, in ihrem Büro im Bundeskanzleramt

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) lehnt Vertreter des israelischen Staates im Beirat des Jüdischen Museums Berlin ab

"Im Jüdischen Museum Berlin geht es um die Geschichte des Judentums in Deutschland, nicht um die des Staates Israel", sagte Grütters, die Vorsitzende des Stiftungsrats ist, der "Welt am Sonntag".

Das Museum solle dabei helfen, die jahrhundertealte deutsch-jüdische Geschichte zu erzählen. "Das ist seine Zweckbestimmung. Dazu brauchen wir keinen offiziellen Vertreter des Staates Israel im Beirat - bei allem Respekt vor vielen wechselseitigen Bezügen heutzutage." In Wechselausstellungen würden diese immer wieder thematisiert.

In allen Beraterkreisen und auch im Stiftungsrat gebe es jüdische Experten, so Grütters weiter. Sie selbst befinde sich im permanenten Austausch mit Persönlichkeiten der jüdischen Gemeinschaft. "Trotz allem weiß ich: Man kann es nicht jedem recht machen. Aber diesen Ehrgeiz sollte und muss ein Museum auch nicht haben."

Das Berliner Museum ist eines der größten jüdischen Museen Europas. Es war vor einigen Monaten in Turbulenzen geraten, nachdem Israels Regierung gefordert hatte, eine Sonderausstellung zu Jerusalem zu schließen. Für Ärger sorgte auch ein Tweet des Museums mit einer Leseempfehlung zur israelkritischen Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen). Museumschef Peter Schäfer war daraufhin im Juni zurückgetreten. Nun wird eine neue Museumsleitung gesucht.