Art Basel / Art Salon

Hilfe für Santiagos Museum für Gegenwartskunst

Am 27. Februar erlebte Chile das zweitgrößte Erdbeben seiner Geschichte. Unzählige Menschen sind noch immer obdachlos, die medizinische Versorgung reicht nicht annähernd aus. Neben all diesen Einzelschicksalen ist auch Chiles kulturelles Erbe bedroht: Die beiden historisch bedeutenden Gebäude des Museo de Arte Contemporaneo (MAC) in der Hauptstadt Santiago etwa sind schwer beschädigt. Doch Geld für die dringend notwendigen Reparatur- und Statikarbeiten fehlt.

Ein Film soll nun dazu beitragen, die Bauten zu retten. Der Schweizer Videokünstler Louis von Adelsheim hat vor Ort mit dem verzweifelten Museumsteam gesprochen und erschreckende Aufnahmen der Zerstörung gemacht. „Borrar el Terremoto“ wird am 19. Juni auf der Kunstmesse Art Basel gezeigt. „Wir brauchen zwei Arten von Hilfe. Zuerst natürlich Solidarität, sie erlaubt uns zweitens um materielle Hilfe zu bitten. Aber die Solidarität ist das Wichtigste“, sag Francisco Brugnoli, Direktor des MAC. Er und Louis von Adelsheim werden nach der Vorführung über die Lage in Santiago berichten.

Dieses Jahr hätte das Museum sein hundertjähriges Bestehen gefeiert – es wurde 1910 zur Hundertjahrfeier der Unabhängigkeit von Chile errichtet. Einst war in dem Gebäude die Schule der Schönen Künste untergebracht, an der große Maler des Landes ausgebildet wurden, heute beherbergt es eines der wichtigsten Museen Chiles. Nun liegt der Fries zerstört auf den Stufen des Hauptportals, tiefe Risse im Mauerwerk ziehen sich von innen nach außen.

Art Basel, Halle 1 , 19. Juni, 16 Uhr. Mehr Informationen hier.