Jubiläumsjahr

Holzhaus nach Idee von Dessauer Bauhausarchitekt errichtet

Inspiriert von Ideen am Dessauer Bauhaus haben Studierende der Uni Kassel in Dessau-Roßlau ein Holzhaus gebaut - innerhalb von nur drei Wochen

Das 80 Quadratmeter große Gebäude mit zwei Räumen soll jedermann offen stehen, kulturell und gesellschaftlich genutzt werden können, wie ein Sprecher der Universität Kassel am Donnerstag in Dessau-Roßlau sagte.

Etwa 25 Studierende waren an dem Projekt beteiligt. Die Stadt habe für den Bau und die Nutzung des Hauses das Grundstück für die Dauer von 15 Monaten zur Verfügung gestellt. Das Haus steht neben einem der Laubenganghäuser in Dessau-Törten. Die unter Leitung von Bauhaus-Direktor Hannes Meyer (1889-1954) errichteten Häuser gehören heute zum Unesco-Welterbe.

Ursprünglich sollten in dem Komplex mit den großen Wohnhäusern im 20. Jahrhundert auch rund 400 kleine Häuser in schlichter Holzbauweise, als "wachsende Häuser" gebaut werden. "Im Kern ging es darum, dass eine kleine Familie darin wohnen konnte und wenn die Familie größer wurde, das Haus um den Kern ausgebaut und somit 'wachsen' konnte", erklärte der Sprecher. Die Pläne des Dessauer Bauhaus-Architekten Ludwig Hilberseimer (1885-1967) seien nicht realisiert worden. Das von den Studierenden nun entworfene Haus könne auch verändert, so auch ab- und andernorts aufgebaut werden.

Das Bauhaus wurde 1919 von Architekt Walter Gropius (1883-1969) in Weimar gegründet. Nach dem Umzug erlebte es in Dessau seine Blütezeit. 1932 ging das Bauhaus nach Berlin, wo es auf Druck der Nazis 1933 endgültig geschlossen wurde. Das Bauhaus gilt bis heute weltweit als eine Ikone der Moderne in Architektur, Kunst und Design. Viele Gebäude zählen zum Unesco-Welterbe.