Pilotprojekt

Illegaler Kulturguthandel: Netzwerk soll Ermittler unterstützen

Kulturstaatsministerin Monika Grütters
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Kulturstaatsministerin Monika Grütters

Ermittlungsbehörden sollen im Kampf gegen illegalen Handel mit Kulturgütern mehr Unterstützung bekommen

Dafür ist ein Netzwerk geplant, das Kompetenzen von Hochschulen und anderen Einrichtungen bündelt. Das Pilotprojekt ist vorerst auf drei Jahre angelegt, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die Kulturstiftung der Länder am Donnerstag in Berlin mitteilten.

Bundes- und Landesbehörden werde damit ein systematisierter Zugriff auf eine Expertise ermöglicht, um antikes oder archäologisches Kulturgut zügig als solches verifizieren zu können. "So kann schneller über die Aufnahme von Ermittlungsverfahren oder über die Sicherstellung fraglicher Objekte entschieden werden."

Das Netzwerk mit dem Namen Nexud soll zum Beispiel Kulturbehörden, dem Bundeskriminalamt und dem Zoll helfen - etwa wenn der Verdacht besteht, dass ein Objekt illegal ins Land gebracht oder geraubt wurde. Bund und Länder finanzieren das Projekt mit jeweils 100 000 Euro im Jahr. Es sollen zwei Mitarbeitende eingestellt werden.

"Kulturgüter werden überall auf der Welt geplündert und in den Handel eingespeist. Allein das macht die Eindämmung dieses Phänomens so komplex", erklärte der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert. Zur Identifizierung und Klassifizierung der Objekte sei ein breites Wissen zahlreicher akademischer Disziplinen notwendig, "von der Afrikanistik und der Altamerikanistik über die Klassische und Vorderasiatische Archäologie und Altorientalistik bis hin zur Indologie und Ostasiatischen Kunstgeschichte".