Ein Bündnis aus Künstlern, Journalsiten und Verbändenfordert, demokratiestärkende Onlineangebote auszubauen. Gleichzeitig müsse auf den großen Plattformen von Big-Tech-Konzernen fairer und offener Austausch sichergestellt werden, so die Initiative "Save Social", die ihr Anliegen in Berlin vorstellte.
"Das Internet ist die größte Meinungsbörse der Menschheitsgeschichte. Wenn wir es nicht endlich dem Zugriff der digitalen Oligarchen entreißen, wird unsere Demokratie nicht mehr funktionieren können", warnte etwa der Autor Marc-Uwe Kling ("Die Känguru-Chroniken").
Zu den "Save Social"-Forderungen gehört etwa, dass Institutionen ihre Inhalte auf offenen Plattformen zur Verfügung stellen sollen. EU, Bund und Länder werden aufgefordert, verstärkt in die Entwicklung und Nutzerfreundlichkeit alternativer Plattformen zu investieren. Sie sollen auch Möglichkeiten schaffen, solche Plattformen gemeinnützig zu betreiben.
"Verhindern, dass Diskriminierung und Polarisierung Überhand gewinnen"
In einer Erklärung wird gefordert, die Marktanteile für große Plattformen zu begrenzen. Es müsse für sie auch unabhängige Aufsichtsgremien geben, um Desinformation und Wahlmanipulation einzudämmen.
Die frühere Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin wies darauf hin, dass gesellschaftliche Debatten auf Online-Plattformen zunehmend durch Algorithmen beeinflusst würden. "Wir müssen verhindern, dass dadurch auch Diskriminierung und Polarisierung in unserer Gesellschaft Überhand gewinnen."
Zu den ersten 100 Unterzeichnern gehören auch die Künstler Michel Abdollahi, Anna Meyer und der Berufsverband der Fotografinnen und Fotografen Freelens sowie der Deutsche Journalisten-Verband.