Künstlerin und Dichterin Sasha Stiles

"In schwierigen Zeiten brauchen wir Poesie am meisten"

Die Künstlerin und Autorin Sasha Stiles fragt sich, wie wir im digitalen Zeitalter menschlich bleiben können. Im September zeigt sie eine Arbeit im MoMA. Hier spricht sie über eine Welt voller Datenlärm und die Verschmelzung mit einem KI-Alter-Ego
 

Sasha Stiles, wir sind beide in den 1980er-Jahren aufgewachsen. In einer Welt, die noch analog war. Welche Rolle spielte Sprache damals in Ihrem Leben? 

Ich erinnere mich an die frühen Tage der digitalen Kommunikation, die langsam in meiner Mittel- und Oberstufenzeit Einzug hielten. Ich weiß noch, wie ich neben dem Telefon mit dem langen Kabel saß und mit Freunden sprach und dann meinen ersten AOL-Chat-Account eingerichtet habe. Ich habe mein Leben als Dichterin damit verbracht, mit Sprache zu erforschen, wie sich diese tiefgreifenden Umbrüche anfühlen und wie sie verändern, wie wir miteinander in Beziehung treten und kommunizieren.

Wie sind Sie mit digitaler Kunst in Berührung gekommen, und haben als Dichterin selbst angefangen, digitale Kunst zu schaffen?

Digitale Werkzeuge und Software ermöglichen es, Worte von der gedruckten Seite zu lösen und sie zum Leben zu erwecken, sie in dynamische Texte zu verwandeln, die durch Bewegung, Geschwindigkeit, Klang und Licht lebendig werden. Dinge also, die in einem gedruckten Buch nicht möglich sind. 

Was bedeutet das für Literatur?

In den 2010er-Jahren begann ich, darüber nachzudenken, was es bedeuten könnte, Lyrik auf eine Weise zu lesen, zu schreiben und zu erleben, die die zeitgenössische menschliche Erfahrung und unsere technikgetriebene Kultur widerspiegelt - dominiert von Computern, Bildschirmen und Algorithmen. Unsere Leben werden so stark von digitalen Netzwerken und Technologien geprägt, dass es unsinnig erscheint, Poesie davon zu trennen. Warum nicht zeitgenössische Lyrik schaffen, die sich direkt mit diesen Erfahrungen auseinandersetzt?

Als Dichterin haben Sie etwas vielleicht Unerwartetes getan: Sie haben sich selbst das Programmieren beigebracht, und Sie schreiben Ihren Code immer noch selbst.

Ich gehe das Programmieren ähnlich an wie das Schreiben von Gedichten. Für mich sind Lyrik und Code - genau wie Lyrik und Technologie - eng miteinander verwandt. Beides verbindet Emotion und Algorithmus. Wir denken oft, Poesie sei etwas rein Menschliches, Rohes und Reines, doch Dichterinnen und Dichter verbringen Jahre, manchmal ein ganzes Leben, damit, ihr Handwerk zu erlernen: formale Strukturen zu studieren, poetische Stilmittel zu beherrschen und komplexe Ideen in sorgfältig konstruierte kleine "Maschinen" zu destillieren. Anfangs hat mich das Programmieren eingeschüchtert. Das war Jahre, bevor es Tools wie ChatGPT gab. Mir war wichtig, den Prozess selbst zu verstehen. Also habe ich mir das Nötige selbst beigebracht. Ich bin eine kompetente Anfängerin im Programmieren, würde ich sagen.

Warum ist Poesie heute noch wichtig?

Warum sollte man sich heute, bei all dem, was in der Welt passiert, noch mit Poesie beschäftigen? Manchmal frage ich mich das selbst. Gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir Poesie am meisten. Und es gibt etwas tief Resonierendes in der Verbindung zwischen Poesie und Technologie, das uns eine wichtige und hilfreiche Perspektive bietet, um viele der technischen Umbrüche, die wir derzeit erleben, zu begreifen.

Zum Beispiel?

Technologien wie generative KI und Blockchain bringen existentielle Ängste an die Oberfläche, die uns fragen lassen, was es bedeutet, Mensch zu sein, zu erschaffen und Erinnerungen weiterzugeben. KI stört diese Konzepte besonders stark und wirft sie durcheinander. Wenn wir die Verbindung zwischen Poesie und Code anerkennen, können wir neue Technologien besser verstehen, die sich oft fremd und unnahbar anfühlen. Ein Gedicht ist nicht nur schön verzierte Sprache. 

Was ist es dann?

Ein Gedicht ist eine kunstvoll konstruierte Maschine, die Sinn erzeugt, die Bedeutung schafft für das, was wir sonst nicht aussprechen können; eine transhumane Mischung, die schon immer ein Grundpfeiler menschlichen Ausdrucks war. Poesie über das reine Kunstwerk oder Ornament hinaus zu begreifen, kann uns wertvolle Einsichten geben, wenn wir lernen, mit diesen neuen Maschinen, die wir selbst erschaffen haben, zu verschmelzen und uns so in die Zukunft zu tragen.

Wobei kann Dichtkunst helfen, wenn Inhalte heute oft nur 15 Sekunden Aufmerksamkeit bekommen?

Wir leben in einer Welt, die von Lärm durchdrungen ist: zu viele Daten, zu viele Tweets, unzählige Kanäle und Podcasts. Es ist unmöglich, all das zu verarbeiten, was uns umgibt. Wir ertrinken außerdem in Informationen, die oft minderwertig, künstlich oder ungeprüft sind. Viele von uns sehnen sich nach Langsamkeit, Stille und Tiefe. Poesie bietet ein Modell, um Komplexität auf etwas Nützliches zu verdichten, einen Funken an Weisheit oder Erkenntnis, der zugänglicher ist als die Informationsflut um uns herum. Es ist ein tiefgreifender Akt der Synthese. Dieser Aspekt der Poesie wirkt für mich tröstlich.

Inwiefern?

Es gibt die gängige Vorstellung, dass Poesie darin besteht, die Welt zu betrachten und ihre Schönheit zu preisen: das Schöne zu finden oder Dinge zu idealisieren. In diesem Sinne wird Poesie oft als utopisch gesehen. Wir neigen dazu, uns Dichterinnen und Dichter mit dem Kopf in den Wolken vorzustellen. Das ist eine Vereinfachung. Aber Poesie wird manchmal so wahrgenommen, als würde sie sich nicht wirklich mit den härteren Realitäten des Lebens auseinandersetzen oder zu deren Lösung beitragen.

Zusammen mit Ana Maria Caballero und Kalen Iwamoto haben Sie vor einigen Jahren TheVerseVerse gegründet. Ein Kollektiv, das Ausstellungen kuratiert und Kunstwerke anderer Dichterinnen und Dichtern auf der Tezos-Blockchain verkauft. Während es oft schwer ist, einen Verlag für einen Gedichtband zu finden, haben Sie im digitalen Raum Tausende von Sammlerinnen und Sammlern für Lyrik gewinnen können.

Wie kann Technologie dazu beitragen, den kulturellen Wert von Poesie zu erhöhen? Ich habe viel über das Wort "Währung" nachgedacht. Einerseits im Sinne von Kryptowährungen. Andererseits im Sinne von Relevanz in einem kulturellen Kontext, wie eine Idee über Erwartungen hinauswachsen kann.

Und?

Poesie wird oft immer noch mit altmodischem Druck, traditionellen Büchern und verstaubten Bibliotheken assoziiert. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen lehnen neue Technologien oder die Möglichkeit ab, Sprache und kreatives Schreiben weiterzuentwickeln. Das ist eine verpasste Chance. Sprache war nie statisch. Sprache ist ein sich ständig entwickelnder Organismus. Der Schritt in den Blockchain-Bereich war eine natürliche Erweiterung meiner Schreibpraxis. Einen Großteil meiner digitalen, dynamischen Poesie konnte ich nicht in traditionellen Literaturzeitschriften veröffentlichen. Die Blockchain war eine Offenbarung. Plötzlich war es mir möglich, multimediale Gedichte in ihrer ursprünglichen digitalen Form zu veröffentlichen.

Ihre Gedichte entstehen in Zusammenarbeit mit Technologie.

Vielleicht ist es einfach eine neue Sicht darauf, was Poesie sein kann. Sie löst sich von starren Vorstellungen darüber, wie sie aussehen sollte, und erkennt, dass sie letztlich darin besteht, Sprache auf eine Art zu verwenden, die einprägsam, fesselnd und prägnant ist. Poesie dient dazu, Informationen, Einsichten, Erinnerungen, Geschichten und Weisheiten weiterzugeben, die bewahrt und geteilt werden müssen. Manchmal nimmt sie eine Form an, die nicht wie ein traditionelles Gedicht aussieht, ist aber dennoch poetische Sprache. Weil mir Sprache so wichtig ist und ich sehr genau und wählerisch bei Worten bin, wollte ich kein KI-Modell, das einfach irgendetwas produziert. Ich wollte etwas, das die Stimme nachahmt, die ich über die Jahre entwickelt habe, gleichzeitig aber Raum lässt, überraschende Richtungen zu erkunden und kreativ zu erweitern.

Und, geht das?

Damals kam mir die Idee, all das Material, das ich als menschliches oder analoges Wesen geschrieben hatte, als Grundlage für die Trainingsdaten zu nutzen, also eine fein abgestimmte Stimme zu erstellen. Meiner Erinnerung nach war dieser Ansatz zu der Zeit ziemlich einzigartig. Ich erinnere mich an einen Zoom-Call 2020 oder Anfang 2021 mit K. Allado-McDowell, dessen Buch "Pharmako-AI" das erste überhaupt mit GPT-3 geschriebene Buch war. K. Allado-McDowell fand es interessant, dass ich ein Modell mit meinem eigenen Material trainierte.

Ihr aktuelles Werk ist ein Gedichtband, den Sie Seite für Seite auf der Blockchain als NFTs veröffentlicht haben.

"Words Beyond Words" ist eine Sammlung von 250 dynamischen NFTs. Jedes NFT ist eine Seite dieses Buches. Es ist ein Sprachsystem, also ein autonomer Dichter, der Variationen eines Gedichts über Wörter und Sprache schreibt und neu schreibt. Jede Seite, beziehungsweise jedes NFT stellt den Versuch des Systems dar, ein einzigartiges Gedicht über Sprache, ihre Entwicklung und ihre Rolle in unserem Leben zu schaffen. Die Collection ist ausverkauft. Das Publikum besteht hauptsächlich aus NFT-Enthusiastinnen, die sich nicht unbedingt als Poesieliebhaberinnen und Poesieliebhaber sehen. Einige verbrachten Stunden auf dem Marktplatz OpenSea, um die Seltenheitsmerkmale und Variablen jedes NFTs zu prüfen. Der vollständige Text des Gedichts ist dort auch zu sehen. Viele Sammlerinnen und Sammler erwähnten, dass sie stundenlang lasen, um die Gedichte zu finden, die sie wirklich berühren.

Wie viel hat jedes NFT gekostet?

Die NFTs waren erschwinglich. 0,053 ETH, also etwa 200 US-Dollar.

Zum Vergleich: Ein Gedichtband kostet ungefähr 20 Dollar.

In diesem Fall ist die Blockchain wie eine Mischung aus Buchhandlung und Bibliothek, weil dort alle Seiten veröffentlicht sind und von jedem gelesen werden können. Aber es gibt auch Menschen, die tatsächlich ein oder mehrere Seiten besitzen möchten, weil sie etwas darin berührt hat und sie es behalten wollen.

Was Ihre Dichtung als Kunstwerke besonders macht, ist, dass Sie mit Technelegy ein KI-Alter-Ego als Co-Autor erschaffen und mit "Cursive Binary" eine konzeptionelle Sprache entwickelt haben.

Ich liebe es, mit der Hand zu schreiben; dieses Gefühl, wie sich der Text über die Seite schlängelt und der Bleistift sanft über das Papier gleitet. Als Programmiererin und digitale Künstlerin wiederum sitze ich ständig an der Tastatur. "Cursive Binary" ist eine Brücke zwischen der Geschichte der Handschrift und der Entwicklung der Sprache hin zu etwas, das sich immer weiter von unserem physischen Körper entfernt. Diese Spannung erforsche ich auf viele Arten: An welchem Punkt hört die menschliche Dichterin auf und beginnt dieses transhumane Wesen? 

Kann man das denn sagen?

Ich spiele ständig mit diesem Schwebezustand. Was ich allein mache, ist das eine. Was ein KI-System mit minimalem Input hervorbringt, ist etwas anderes. Aber wenn mein KI-Alter-Ego Technelegy und ich zusammenarbeiten, kann etwas Drittes entstehen. Diese Synthese - das Beste meiner Menschlichkeit mit dem Besten zu verbinden, was die KI zu bieten hat - schafft eine dritte Stimme. Genau das repräsentiert "Cursive Binary" für mich: die Verschmelzung von Mensch und Maschine, Fleisch und Code, dem Körperlichen und dem Virtuellen. Das ist für mich weitaus spannender als die übliche "Mensch gegen Maschine"-Debatte. Ich frage nicht, welche Seite besser ist, sondern wie diese Zusammenarbeit die menschliche Vorstellungskraft erweitern, meine Fähigkeiten als Autorin stärken und mir ermöglichen kann, Poesie zu schaffen, die ich allein niemals hätte schreiben können.

Das ist auch eine der Fragen, die Sie mit Ihrer kommenden Ausstellung im MoMA in New York im September zu beantworten versuchen: Was bedeutet es, im Zeitalter künstlicher Intelligenz Mensch zu sein?

Der Titel der Ausstellung lautet "A Living Poem" und trägt all die Bedeutungen in sich, die mit diesem Ausdruck verbunden sind. Fragen wie: Was bedeutet es, heute in dieser Welt zu leben? Kann Technologie uns helfen, uns lebendiger oder menschlicher zu fühlen? Ist KI lebendig? Welchen Sinn hat Poesie in einer Zeit, die in vielerlei Hinsicht so unerträglich ist? Ich habe viel über das Unmenschliche nachgedacht - über das Aufkommen nicht-menschlicher Intelligenzen wie der KI - und über Unmenschlichkeit: die grausamen und verwerflichen Taten, zu denen Menschen fähig sind. Was bedeutet es, Mensch zu sein? Was bedeutet es, nicht-menschlich zu sein? Was bedeutet es, menschlich zu sein und dennoch unmenschlich zu handeln? Warum ist Grausamkeit so tief in unserer Spezies und unserer Zivilisation verankert?

Was tun Sie mit diesen großen Fragen?

Diese Fragen begleiten mich, während ich mit KI arbeite und einen Blick von oben auf die Menschheitsgeschichte werfe: auf die wunderbaren Dinge, die in Sprachmodellen stecken, aber auch auf die Spuren von Gräueltaten und die düsteren Aspekte der menschlichen Natur, die diese Systeme uns zurückspiegeln. Die Ausstellung handelt auch von der Entwicklung der Sprache, die sich von der reinen Schriftlichkeit hin zu einer neuen Form der Generativität bewegt. Was bedeutet es, in dieser Zeit menschlich zu bleiben, Geschichten zu teilen, kreativ zu sein, sich zu verbinden, wenn sich Sprache zu etwas fast Unkenntlichem, vielleicht Unzähmbarem wandelt?

Sie sind Teil der neuen Online-Kunstwelt und haben all dies ohne traditionelle Galerievertretung erreicht. Da in letzter Zeit viele Galerien ihre Schließung angekündigt haben, ist die Diskussion über die Zukunft des Kunstmarkts wieder aufgeflammt. Sie haben mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet, etwa mit dem Sammler Ryan Zurrer bei 1OF1, zeitweise mit ArtXCode im Management sowie für eine Soloausstellung mit der Galeristin Annka Kultys in London. Mit TheVerseVerse kuratieren Sie Ausstellungen, veröffentlichen Bücher, organisieren Lesungen mit Performances und verkaufen NFTs. Würden Sie sich selbst als "Post-Galerie-Künstlerin" bezeichnen?

Dass ich diesen Weg gegangen bin, hängt auch mit meiner Naivität zusammen. Ich habe keinen klassischen Kunsthintergrund, nie einen MFA absolviert und bis vor fünf oder sechs Jahren nur wenige Kontakte zur Kunstwelt gehabt. Da ich den üblichen Weg nicht kannte, dachte ich einfach: So möchte ich meine Praxis gestalten. Als ich zur Blockchain kam, hat mich die Haltung sehr angesprochen, nicht alte Modelle fortzuführen, sondern neue - vielleicht bessere - Wege zu finden. Wenn es sich richtig anfühlt, arbeite ich gern mit unterschiedlichen Menschen zusammen, statt mich auf eine einzige Perspektive, ein Geschäftsmodell oder eine Arbeitsweise festlegen zu lassen. Alles andere wirkt auf mich flach, uninspiriert und uninteressant.

Und es funktioniert?

Ich betreibe gern matchmaking: Hier ist ein Projekt, wer könnte die perfekte Person sein, um es auf eine Weise zum Leben zu bringen, die ich mir selbst nicht vorgestellt hätte? Oder: Wo könnte dieses spezielle Gedicht am besten zur Geltung kommen, anstatt einfach an einer Galeriewand zu hängen? Für mich liegt die Freude in der Freiheit, zu experimentieren - ohne den Druck, mich erklären zu müssen, Zustimmung einzuholen oder unbedingt zu verkaufen. Ich würde niemals ein Projekt nicht umsetzen, nur weil jemand meint, es sei nicht kommerziell tragfähig. Im Gegenteil: Ich fühle mich eher zu Arbeiten hingezogen, die sich nicht leicht vermarkten lassen und die noch kein Publikum haben. Ich habe Sammlerinnen und Sammler, und ich habe Werke über angesehene Auktionshäuser und Galerien verkauft, aber finanziell bin ich nicht annähernd auf dem Niveau der großen Verkaufsstars in diesem Bereich. Es war also immer ein Balanceakt zwischen meiner eigenen Vision und den nötigen Ressourcen, um sie zu verwirklichen.

Das ging alles sehr schnell, habe ich den Eindruck - von der Blockchain mit Gedichten bis ins MoMA. Sie bewegen sich zwischen Avantgarde und Tradition. Ich erinnere mich noch daran, dass Sie im Jahr 2021 NFTs auf der Tezos-Blockchain für 20 US-Dollar angeboten haben.

Für mich fühlte es sich auch sehr schnell an. Aber man muss zwei Dinge berücksichtigen. Ich mache schon mein ganzes Leben lang Kunst und schreibe. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich meine ersten Gedichte – sehr naiv – an meine Lieblingsmagazine geschickt habe, als ich 14 oder 15 Jahre alt war. Mein erstes Ablehnungsschreiben kam vom "New Yorker". Es war ein gedruckter Brief mit einer kleinen handschriftlichen Notiz am Ende. "Technelegy" habe ich als Manuskript bei vielen Verlagen eingereicht, aber es wurde immer wieder abgelehnt. Ich habe vieles ausprobiert. Die Vision, Poesie und Technologie zusammenzubringen, war lange Zeit weder populär noch relevant.

Und dann?

Im Februar 2020 wurde meine erste Soloausstellung eröffnet, kurz vor der Pandemie. Diese Ausstellung kam nach vielen Jahren zustande, in denen ich versucht hatte, von einer Galerie oder Institution ernst genommen zu werden. Während der Pandemie hatte ich mehr Zeit, mich mit NFTs zu befassen. Letztlich geht es genauso sehr um Timing und kulturelle Veränderungen wie um alles andere.