Venedig-Biennale

Irakischer Pavillon schließt aus Solidarität mit Demonstranten

 Regierungsfeindliche Demonstranten stoßen am Freitag in Bagdad mit Bereitschaftspolizisten in der Al Rasheed Street, in der Nähe des Tahrir-Platzes, zusammen
Foto: dpa

Regierungsfeindliche Demonstranten stoßen am Freitag in Bagdad mit Bereitschaftspolizisten in der Al Rasheed Street, in der Nähe des Tahrir-Platzes, zusammen

Als Zeichen der Solidarität mit regierungskritischen Demonstranten im Irak hat der Pavillon des Landes auf der 58. Venedig-Biennale geschlossen

Seit Anfang des Oktober kommt es zu Massenprotesten zumeist junger Menschen im Irak, bei denen bereits hunderte Zivilisten getötet worden sind. Die Menschen protestieren gegen grassierende Korruption und Misswirtschaft im Land und fordern Arbeitsplätze. Vor einem Jahr hatte Ministerpräsident Adel Abdel-Mahdi sein Amt übernommen. Das Land kämpft mit wirtschaftlichen Problemen und den Nachwirkungen der Militärkampagne gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

"Wir verurteilen die Amwendung von Gewalt gegen friedliche Demonstranten", heißt es in einem Statement der Ruya-Stiftung, die den irakischen Pavillon in Venedig betreut. "Friedlicher Protest ist ein Grundrecht, das in Atikel 38.c der irakischen Verfassung verankert ist."

Der irakische Pavillon in einem Palazzo nahe der Accademia zeigte die von Tamara Chalabi und Paolo Colombo kuratierte Ausstellung "Vaterland" des irakischen Malers Serwan Baran. Darin setzt sich der Künstler, der einst Propaganda für den irakischen Diktator Saddam Hussein machen musste, mit seinen Kriegstraumata auseinander.

Die Venedig-Biennale läuft noch bis zum 24. November.