Künstler Isaac Julien

Ritterschlag

Nach der Verleihung des Goslarer Kaiserrings wurde der britische Künstler und Filmemacher Isaac Julien nun auch noch zum Ritter geschlagen. Auf Detektor FM spricht Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr über sein Leben, sein Werk und die Bedeutung der Auszeichnung

2022 ist für Isaac Julien ein gutes Jahr gewesen. Der britische Künstler und Filmemacher – Platz 64. der diesjährigen Monopol Top 100 – bekam in diesem Herbst gleich zwei hohe Auszeichnungen: Zuerst im Oktober den prestigeträchtigen Kaiserring der Stadt Goslar, und nun ist er vom britischen König Charles III. zum Ritter geschlagen worden. Sir Isaac Julien, wie er sich ab jetzt nennen darf, wurde besonders für seine Verdienste im Bereich "Diversität und Inklusion" geehrt.

In seinen Werken, vor allem Videos und Installationen, arbeitet er häufig die Geschichte aus einer Schwarzen Perspektive auf und setzt sich mit historischen Figuren auseinander, die sich in Emanzipationsbewegungen engagiert haben. So etwa in seiner kürzlich von der Tate Britain angekauften Arbeit "Looking for Langston", die sich mit dem Autor und wichtigen Vertreter der Harlem Renaissance beschäftigt – einer Kultur- und Denkströmung im New York der 1920er- und 1930er-Jahre. Aus dieser gingen neben dem in Juliens Titel genannten Autor Langston Hughes auch W.E.B. Du Bois, Nella Larsen, Louis Armstrong oder Josephine Baker hervor.

 

 

Wie Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr im Gespräch mit Detektor-FM-Moderatorin Yvi Strüwing feststellt, ist Isaac Julien einer der ersten Schwarzen Briten, denen die königliche Ehrung zuteil wird, und der erste Schwarze Kaiserring-Gewinner überhaupt. Zugleich wird die Ritterehrung von einigen Kandidaten auch abgelehnt, oder wie etwa im Fall John Lennons aus politischem Protest wieder abgelegt.

Im Juni war Juliens Ernennung zum Ritter durch die Queen im Zuge der Geburtstagsehrung im Vorfeld ihres 70. Kronjubiläums bekannt gegeben worden, vollzogen wurde sie aufgrund des Todes von Elizabeth II. nun durch ihren Sohn und Thronfolger Charles. Der 62-jährige Künstler lebt und arbeitet in London und dem kalifornischen Santa Cruz und lehrte unter anderem an der Harvard-Universität in den Fachbereichen Afro-American und Visual Environmental Studies sowie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Derzeit ist er an der University of California, Santa Cruz, beschäftigt.

Elke Buhr, Chefredakteurin von Monopol, erklärt auf Detektor FM, was das Werk von Isaac Julien ausmacht. Zum Anhören bitte die Inhalte aktivieren: