Streit um Kunstwerk

Israelisches Museum muss "McJesus" entfernen

Foto: picture alliance / AP Photo
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Das umstrittene Kunstwerk "McJesus" von Jani Leinonen

Das gekreuzigte Maskottchen der Fast-Food-Kette McDonald's sorgte für Aufruhr in der israelischen Stadt Haifa. Nun muss das Kunstwerk aus dem Museum entfernt werden

Der finnische Künstler Jani Leinonen zeigte im Haifa Museum of Art seine Skulptur "McJesus" - sehr zum Missfallen einiger Christen in Israel. Hunderte Menschen haben gegen das Kunstwerk demonstriert. Am vergangenen Freitag nahm die Polizei einen Mann wegen mutmaßlicher Körperverletzung fest, zwei weitere werden gesucht, weil sie offenbar Brandsätze auf das Museum geworfen haben. Drei Polizisten wurden bei den Protesten verletzt. 

Leinonens Plastik zeigt das Maskottchen der Fast-Food-Kette McDonalds, Ronald McDonald, der in Christus-Pose an ein Kreuz genagelt ist. "Als Christ bin ich zutiefst getroffen von dieser Darstellung unserer religiösen Symbole", sagte etwa ein Demonstrant. Einat Kalisch-Rotem, Bürgermeisterin der mehrheitlich arabisch-jüdischen Stadt, verkündete auf Twitter, dass das Kunstwerk nun abgenommen werde.

 

 

Die Minderheit der christlichen Araber, die zwei Prozent der Bevölkerung Israels ausmachen, hat in der israelischen Kulturministerin Miri Regev eine Verbündete gefunden, die schon in der Vergangenheit durch Zensurmaßnahmen gegen pro-palästinensische Kunst in die Schlagzeilen geriet. Regev hatte bereits damit gedroht, die Förderung für das Museum zu kürzen. Das Justizministerium wandte ein, dass sie dazu keine Befugnis hat.

Die israelische Tageszeitung "Haaretz", kommentierte, es stelle sich nun die Frage, ob Israel als ein westliches Land mit liberalen Werten gelten könne. Ironischerweise hat der Bildhauer, Jani Leinonen, selbst verlangt, dass seine Arbeit abgenommen wird, da er aus Solidarität mit den Palästinensern nicht in Israel ausstellen will, meldete die britische Tageszeitung "The Guardian".