Ali Güreli

Istanbuler Messechef entschuldigt sich für Unterstützung der türkischen Militäroffensive

Ali Güreli
Foto: Courtesy Istanbul Contemporary

Ali Güreli

Ali Güreli, Direktor der Kunstmesse Contemporary Istanbul, hat sich von einer E-Mail distanziert, in der er den türkischen Militäreinsatz in Syrien verteidigt hatte. Mehrere Mitarbeiter der Messe haben ihre Jobs aus Protest aufgegeben 

Laut dem Kunstportal "Artnet" nannte Güreli seine Äußerungen "völlig unangebracht". Die E-Mail habe er als Privatmann versandt, und er entschuldige sich für den "Schock", den sie bei den Freunden der Messe in der Kunstwelt ausgelöst habe. Nach Informationen von "Artnet" sind mehrere Mitarbeiter der Contemporary Istanbul als Reaktion auf das Schreiben zurückgetreten, darunter die künstlerische Leiterin Anissa Touati. 

Ali Güreli kündigte an, die Führung der Messe überdenken zu wollen. Zurücktreten wolle er derzeit aber nicht. Der Messechef hatte den türkischen Militäreinsatz, der unter anderem von der EU als völkerrechtswidrig eingestuft wird, als legitime Verteidigung der Türkei gegen Terroristen bezeichnet. Medienberichte, in denen die Offensive als Angriffskrieg gegen die Kurden verurteilt wird, nannte er "schwarze Propaganda".   

In seinem neuen Statement wehrte sich Güreli "Artnet" zufolge gegen die Aussage, die Messe für moderne und zeitgenössische Kunst sei staatlich finanziert. Auf der Website der Contemporary Istanbul sind jedoch das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus, die Stadt Istanbul und die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines aufgelistet.