Die Tasche kam am vergangenen Dienstag für knapp 10 Millionen Euro unter den Hammer und wurde damit zur bislang teuersten je versteigerten Handtasche. Sie ist zugleich das wertvollste Mode-Objekt, das jemals in Europa versteigert wurde, und der teuerste Luxusgegenstand in der Geschichte von Sotheby's Paris.
Die Auktion startete mit einem Eröffnungsgebot von einer Million Euro und überbot damit schon in diesem Moment den bisherigen Weltrekord für Handtaschen (rund 513.000 US-Dollar im Jahr 2021). Nach einem etwa zehnminütigen Bieterduell zwischen neun Interessenten aus aller Welt ging das Stück schließlich an einen privaten Sammler aus Japan, der telefonisch mitbot.
Die erste Birkin Bag wurde 1984 gemeinsam mit der britischen Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin (1946-2023) entworfen. Sie ist aus einer zufälligen Begegnung zwischen Birkin und dem ehemaligen Chef der Luxusmarke Hermès, Jean-Louis Dumas, entstanden. Birkin reiste 1984 mit ihrer Tochter Charlotte in einem Flugzeug von Paris nach London, als der Inhalt ihres Weidenkorbs versehentlich auf den Schoß von Dumas kippte. Birkin, die ihre Handtaschen stets als zu klein empfand, brachte den Hermès-Chef zum Nachdenken – und inspirierte ihn zu einer Tasche, die groß genug, praktisch und zugleich elegant war.
Längst ein Popkultur-Phänomen
Für die Sotheby’s-Expertin Morgane Halimi hat sich die Original-Birkin-Tasche zu einem Popkultur-Phänomen entwickelt. Tatsächlich ist dieses Modell ein echtes Unikat: Es wurde von Hand gefertigt, besitzt einen Schulterriemen (eine Idee, die später wieder verworfen wurde), ist besonders tief gestaltet, mit Messingbeschlägen versehen und enthält sogar einen eingebauten Nagelknipser.
Die "Original Birkin" war zuvor in Ausstellungen in Paris, Hongkong und New York zu sehen gewesen und hatte Tausende Besucher angelockt. Bei Sotheby’s Paris war sie Teil der Auktion "Fashion Icons", an der sich mehr als 270 registrierte Bieter aus 38 Ländern beteiligten.