Jeff Koons in Paris

Ein ungeliebtes Geschenk wird ausgepackt

Die umstrittene Blumenskulptur von Jeff Koons ist in Paris feierlich der Öffentlichkeit übergeben worden

Seine Plastik, die eine Hand mit elf Tulpen darstellt, sei ein Symbol der Erinnerung und der Hoffnung, sagte der 64-Jährige am Freitag. Blumen seien universell und würden mit Optimismus assoziiert, erklärte er. Sie verkörperten das Leben, das weitergehe.

Die mehr als zehn Meter hohe und 30 Tonnen schwere Skulptur wurde unweit der Champs-Élysées in dem kleinen Park hinter dem Petit Palais, dem Museum der Schönen Künste der Stadt Paris, eingeweiht. Koons hatte die Zeichnungen zu dem Projekt, das auf die damalige amerikanische Botschafterin Jane Hartley zurückgeht, der Stadt im Gedenken an die Opfer der Attentate in Frankreich zwischen 2015 und 2016 geschenkt.

Ursprünglich sollte die monumentale Plastik aus Stahl und Bronze auf dem Vorplatz zwischen zwei Museen gegenüber dem Eiffelturm errichtet werden. Dagegen liefen viele Kulturschaffende Sturm. Sie kritisierten den Standort als zu prominent und sahen in der Aktion einen kommerziellen Coup des Amerikaners. Denn die auf über drei Millionen Euro geschätzten Herstellungskosten wurden nicht von dem Künstler getragen, sondern von französischen und amerikanischen Sammlern und Mäzenen.

Koons gilt als der teuerste lebende Künstler. Im Mai hat eine Hasen-Skulptur von ihm bei einer Auktion in New York mit knapp 91,1 Millionen Dollar (rund 81 Millionen Euro) einen Preisrekord für das Werk eines lebenden Künstlers erzielt.