Koons-Denkmal in Paris

Das ungeliebte Geschenk

In Paris hat die Installation von Jeff Koons' Skulptur "Bouquet of Tulips" begonnen. Der Künstler hat der Stadt sein Werk zur Erinnerung an die Opfer der Terroranschläge von 2015 geschenkt - aber nicht alle Pariser sind von der Kunstgabe angetan

Dieses Blumengeschenk in Paris ist umstritten. Knapp vier Jahre nach den Anschlägen auf die Konzerthalle Bataclan und andere Orte der französischen Hauptstadt hat die Installation von Jeff Koons' elf Meter hoher Skulptur "Bouquet of Tulips" begonnen. Die überdimensionale Faust mit elf bunten Ballonblumen in typischem Koons-Popglanz soll eine Hommage an die 130 Opfer der terroristischen Angriffe sein und ist ein Geschenk des Künstlers an die Stadt Paris. Laut ihres Schöpfers soll die Arbeit eine Abwandlung der Hand der Freiheitsstatue darstellen - ein Monument der Freundschaft zwischen den USA und Frankreich.

Doch schnell nach der Ankündigung der Gabe formierte sich Widerstand gegen das Kunstwerk. In einem offenen Brief sprachen sich Kulturschaffende gegen den Aufbau der Skulptur aus. Sie sei vom Motiv her unangemessen, undemokratisch und überhaupt vor allem Eigenwerbung für den Starkünstler Koons. Auch der ursprünglich geplante Standort zwichen den Museen Palais de Tokyo und Musée D'Art Moderne stieß auf Missbilligung. Kritiker sahen keine Verbindung zu den Orten der Anschläge und außerdem die harmonische Achse zwischen den Bauten bedoht.

Nun hat der umstrittene Blumenstrauß einen Platz nahe des Pétit Palais an der Avenue Winston Churchill im 8. Arrondissement gefunden. Ein wirkliches Geschenk ist die Chrom-Gedenkstätte dann übrigens doch nicht. Die rund 3,5 Millionen Dollar Aufbaukosten waren nicht inklusive. Sie wurden durch private Spenden aus Frankreich und den USA aufgebracht.