"Kunst und Leben"-Podcast

Joan Jonas in München – Ein Bad in Bildern

In München hat es die Künstlerin Joan Jonas nach einigen Verschiebungen endlich doch ins Haus der Kunst geschafft. In einer neuen Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben" beleuchten wir ihr Werk 

Für Okwui Enwezor war es ein Herzenswunsch, die Joan-Jonas-Schau aus der Tate Modern 2018 gleich nach München ans Haus der Kunst zu holen. Enwezor verstarb 2019, sein Interimsnachfolger sagte die Jonas-Schau aus finanziellen Gründen ab. Doch zum Glück ist Andrea Lissoni seit 2020 künstlerischer Direktor am Haus der Kunst – und die Londoner Ausstellung hatte er selbst kuratiert. Dank einer Benefizauktion, die Ende Juli 600 000 Euro einbrachte, kann – trotz knapper Kassen – das bisher größte deutsche Solo der 1936 in New York City geborenen Künstlerin nun realisiert werden.

Als Pionierin der Performance wird es sich die 86- Jährige nicht nehmen lassen, die Ausstellung von Aufführungen des "Mirror Piece I/II" und von "Working Together: A Lecture Demonstration" flankieren zu lassen. Ein Thema der Werkschau ist Ökologie, die Jonas bereits in frühen Videoarbeiten wie "Wind" (1968) anklingen ließ. Jüngeren Datums ist das aus einer Wandmalerei und einem Zweikanal-Video bestehende Environment "Stream or River, Flight or Pattern" (2016), das sich der bedrohten Natur Kantabriens – an der Nordküste Spaniens – widmet. Von Jonas’ Talent, brandaktuelle Themen mit Bildern und Figuren kollektiver Erzählungen wie Märchen und Sagen zu verbinden, zeugt unter anderem die Installation "Lines in the Sand" (2002), die um Helena, Auslöserin des Trojanischen Krieges, und auf einer tieferen Ebene um Macht und Besitzdenken kreist.

Und wie bereits vor vier Jahren in London säumen Masken und Requisiten den Ausstellungsparcours. Jonas hat auch mit solchen Details immer wieder an Traditionen angeknüpft, etwa an das ja­panische Nō-Theater und den französischen Surrealismus.

Joan Jonas selbst sagt: Kunst sei für sie eine Art, Probleme zu lösen. Welche Lösungen sie für die großen Themen dieser Zeit bereit hält, darum geht es in einer neuen Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben". Dafür spricht Detektor.Fm-Moderatorin Sara Steinert mit Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins. Sie hat Joan Jonas in München getroffen und mit ihr über die Arbeit mit Masken, ihr aktuelles Werk und die Begegnung mit anderen Kulturen gesprochen. 

Die Folge können Sie auf allen gängigen Plattformen oder hier direkt hören: